Der Vergabeausschuss des FFF Bayern hat vorgestern entschieden, 29 Projekte mit insgesamt 6,6 Millionen Euro zu fördern. Allein über 4 Millionen Euro gehen an 7 Kinofilm- und 1,35 Millionen an 4 Fernsehfilmproduktionen. Mehr als eine halbe Million geht an Nachwuchsfilmemacher.
Sven Unterwaldt wird "Hilfe, ich habe meine Lehrerin geschrumpft" (Blue Eyes Fiction) mit 900.000 Euro FFF-Fördergeld teilweise in Bayern inszenieren. Der Family Entertainment - Film erzählt, basierend auf dem gleichnamigen Kinderbuch von Sabine Ludwig, vom 11jährigen Felix, dessen Schuldirektorin nach einem Eklat physisch zusammenschrumpft und ihn dafür verantwortlich macht. 800.000 Euro gehen an "Czech it out - Die Prag Liste" (Rat Pack Filmproduktion). In der Komödie geht es um drei Außenseiter, die sich auf ihrer Abiturfahrt nach Prag zusammentun und einen desaströsen Abend erleben. Gedreht wird in Bayern und Tschechien, Regie führt der preisgekrönte HFF München-Absolvent Tim Trachte.
Ein entspanntes Wellness-Wochenende möchten vier fast vierzigjährige Männer gemeinsam in "Männertag" (Chestnut Films, 800.000 Euro) erleben, wie jedes Jahr. Aber diesmal macht ihnen ihr Vaterdasein einen Strich durch die Rechnung. Regisseur Anno Saul wird die Komödie größtenteils in Bayern drehen. Katja von Garnier setzt in "Ostwind 2" (SamFilm) die erfolgreiche Geschichte über die Freundschaft zwischen Mika und ihrem Pferd mit 750.000 Euro FFF-Förderung in Bayern und Hessen fort.
Das Coming of Age Drama "Hear my Voice" (Lailaps Pictures, 420.000 Euro) erzählt von einer jungen Palästinenserin aus dem Gaza-Streifen, die sich bei einer israelischen Gesangs-Castingshow als Israelin bewirbt. Drehen wird Regisseur Thorsten Schmidt in Israel und Bayern. 250.000 Euro gehen an "Agnes" (Lieblingsfilm). Johannes Schmid, renommierter Regisseur für Film und Theater, wird die Geschichte nach dem gleichnamigen Roman von Peter Stamm in Bayern und NRW realisieren. Mit 100.000 Euro unterstützt der FFF Bayern das neue Projekt von Maren Ade. In "Toni Erdmann" (Komplizen Film) erzählt die Autorin und Regisseurin vom ungewöhnlichen Versuch eines Vaters, den Humor seiner erwachsenen Tochter zu wecken.
Von den vier geförderten Fernsehfilmen beschäftigen sich drei mit wichtigen Ereignissen der Vergangenheit: "Luis Trenker - Der schmale Grat der Wahrheit" (Roxy Film, BR/ORF, 500.000 Euro) erzählt vom Aufstieg des Bergsteigerstars, von seinen Verwicklungen während des Nationalsozialismus und von seinem Fall. Wolfgang Murnberger wird das Drama nach einem Drehbuch von Peter Probst in Bayern und Südtirol inszenieren. Mit "Marthes Geheimnis" (Bavaria Pictures, Degeto, 250.000 Euro) verfilmt Roland Suso Richter den Bestseller "Das Geheimnis der Hebamme" von Sabine Ebert und begibt sich in die Zeit Kaiser Barbarossas. Von den Abstürzen der Starfighter handelt der Film "Witwenmacher" (Zeitsprung Pictures, RTL), der unter der Regie von Miguel Alexandre mit 250.000 Euro FFF-Förderung entsteht. Regisseur Andi Niessner wird die Komödie "Gestrandet im Paradies" (tnf telenormfilm, Sat.1) mit 350.000 Euro FFF-Förderung inszenieren. Darin treffen eine Arbeiterfamilie und eine Bankerfamile auf einer einsamen Insel aufeinander.
Fünf Projekte junger Filmemacher unterstützt der FFF Bayern mit insgesamt 515.000 Euro. 300.000 Euro gehen an den Debütfilm von Philip Koch. In der Komödie "Outside the Box" (Walker+Worm Film) erzählt er von außergewöhnlichen Methoden der Managertrainer in der Unternehmenswelt. Die beiden anderen Debütfilme beschäftigen sich dokumentarisch mit einem buddhistischen Gymnasium für Roma-Kinder in Ungarn und mit Straßenmusikern in Europa. Ein HFF-Abschlussfilm begibt sich im Film Noir-Stil auf die Suche nach Selbstfindung. Im Bereich Anderer Nachwuchsfilm entdeckt in einer Komödie ein Zensierer aus Dubai das Foto seiner halbnackten Tochter in einem deutschen Magazin.
Vier Produktionen fördert der FFF Bayern mit insgesamt 145.000 Euro in der Projektentwicklung. Darunter mit 60.000 Euro die Fernseh-Dokumentation "Samia's Run to Freedom" (Filmquadrat.dok, SWR) über das Schicksal der somalischen Läuferin Samia Yusuf Imar, die auf dem Weg zu den Olympischen Spielen in London 5000 Kilometer quer durch Afrika floh und kurz vor Lampedusa ertrank. Die Geschichte wird crossmedial dokumentarisch und animiert erzählt.
Mit 25.000 Euro unterstützt der FFF Bayern das Drehbuch "Hadassah": Eine Oase des Friedens" der preisgekrönten Autorin Beatrice Sonhüter. Der Dokumentarfilm wird den bayerischen Chirurgen Johannes Guggenmoos begleiten. Mehrere Monate im Jahr arbeitet dieser ohne Bezahlung im Hadassah Medical Center in Jerusalem. In diesem bisher einzigen für den Friedensnobelpreis nominierten Krankenhaus treffen täglich 25.000 Menschen unabhängig von nationalem, religiösen und politischen Hintergrund aufeinander.
Acht Filme starten mit FFF Verleih- und Vertriebsförderung in Höhe von insgesamt 545.000 Euro im Kino. Darunter Christian Ditters "Love, Rosie" (Constantin Film Verleih), Sönke Wortmanns Literaturverfilmung "Schoßgebete" (Constantin Film Verleih), Ralf Westhoffs "Wir sind die Neuen" (X Verleih) und Marcus H. Rosenmüllers "Beste Chance" (Majestic Filmverleih).
Quelle: www.fff-bayern.de