Claus Boje gestorben

Der Produzent, Verleiher und Kinobetreiber Claus Boje ist tot, wie durch eine Facebook-Nachricht des Regisseurs Leander Haußmann bekannt wurde.

 

1958 geboren, hatte Boje Ende in den 1980er Jahren eine Laufbahn als Kinobetreiber begonnen, u.a. führte er den bekannten Delphi Filmpalast in Berlin. Kurz nachdem er 1989 den Delphi Filmverleih gegründet hatte, lernte Boje den Regisseur Detlev Buck kennen und gründete mit ihm die Boje Buck Produktion. Das Duo produzierte in den folgenden Jahrzehnten viele der erfolgreichen und preisgekrönten Regiearbeiten Bucks, um nur einige wenige zu nennen - "Wir können auch anders" (1993), "Männerpension" (1996), "Hände weg von Mississippi" (2007), "Die Vermessung der Welt" (2012) und zuletzt die "Bibi & Tina"-Realfilme (ab 2013).

Für Leander Haußmann produzierten Boje Buck fünf Filme, darunter seinen preisgekrönten Kultfilm "Sonnenallee" (1999), die Verfilmung von Sven Regeners Erfolgsroman "Herr Lehmann" (2003) und die Wehrdienst-Komödie "NVA" (2005).

Neben vielen der bekannten Boje Buck Produktionen brachte Claus Boje mit seinem Delphi Filmverleih auch zahlreiche andere, teilweise mehrfach preisgekrönte Filme in die deutschen Kinos und bewies damit sein Händchen für so anspruchsvolle wie publikumsträchtige Stoffe, z.B. Andreas Dresens "Halbe Treppe" (2002) und "Willenbrock" (2005), Hans Weingartners "Die fetten Jahre sind vorbei" (2004) oder Michael Glawoggers "Contact High" (2007) und "Whores' Glory" (2011).

2022 vollendete Boje seine erste Regiearbeit: "Zero Gravity" ist ein experimenteller Dokumentarfilm über Bojes eigene Reise mit dem Rennrad durch Japan.

Im August 2023 verstarb Claus Boje im Alter von 65 Jahren.