WCF Day am 16. Februar 2022: Weiterentwicklung von Förder- und Dekolonisierungsstrategien im Film

Der Berlinale World Cinema Fund (WCF) engagiert sich mit seinem differenzierten Förderprogramm (WCF, WCF Europe, WCF Africa, WCF ACP) für kulturelle Diversität, Kooperation, nachhaltige Entwicklung und die Förderung des Kinos in filminfrastrukturell schwachen Regionen.

 

Seit der Gründung 2004 hat sich der WCF vorgenommen, eine konstruktive Rolle bei der Demokratisierung des internationalen Filmschaffens zu spielen - unter Berücksichtigung der Beziehungen zwischen europäischen Ländern mit einer gut etablierten Filmindustrie und Ländern des sogenannten globalen Südens.

Trotz der Pandemie war 2021 - paradoxerweise - ein äußerst erfolgreiches Jahr für den World Cinema Fund (WCF). Eine beträchtliche Anzahl an künstlerisch bedeutenden Filmen (insgesamt 16 Weltpremieren) wurden von wichtigen Filmfestivals ausgewählt und viele von ihnen erhielten bedeutende Preise. Die Pandemie scheint die Narrative der eingereichten Projekte nicht zu dominieren, sondern sie hinterfragen die kulturelle Komplexität der Welt.

Schon Anfang dieses Jahres konnte ein WCF-geförderter Film einen besonderen Erfolg feiern: "Eami" von Paz Encina (Paraguay) wurde in Rotterdam mit dem Tiger Award für den besten Film im Wettbewerb ausgezeichnet.

"Im Laufe der Jahre ist uns bewusster geworden, dass diese Demokratisierung als Teil einer noch komplexeren Diskussion und Strategie betrachtet werden muss: der Dekolonialisierung des Kinos - das Hauptthema des World Cinema Fund im vergangenen Jahr - mit seinen verschiedenen strukturellen, kulturell-politischen Schichten und Bedeutungen. Dies bedeutet auch, unsere Identität und unsere Förderstrategien in einem konstruktiven Prozess zu hinterfragen. Es geht darum, dekolonisierende Strategien zu entwickeln und sichtbar zu machen. Aus diesem Grund haben wir beschlossen, im Rahmen des WCF Day 2022 einige wesentliche Themen zu behandeln, die mit der Notwendigkeit verbunden sind, ein größeres Gleichgewicht zwischen den verschiedenen Filmindustrien und Filminitiativen der Welt herzustellen", sagt WCF-Leiter Vincenzo Bugno.

Der WCF Day ist die alljährliche öffentliche Denkfabrik des World Cinema Fund. Die Panels und Diskussionsrunden am 16. Februar 2022 fokussieren auf die Weiterentwicklung von Förder- und Dekolonisierungsstrategien.

Der WCF Day am 16. Februar 2022 wird als Online-Veranstaltung in englischer Sprache von 13:30 Uhr bis ca. 16:30 Uhr stattfinden.

Der Live-Stream wird auf dem YouTube-Kanal der Berlinale und der Facebook-Seite des WCF zu sehen sein.

WCF Day: Further Developing Decolonising Strategies for Film Cultures and Film Industries, Re-Thinking Funding Strategies for the Past, Present and Future of Cinema in the WCF Regions

1.30 pm Start / Presentation by Vincenzo Bugno (Head of the WCF) and Isona Admetlla (WCF Coordinator)

Talks:

"No U-Turn" & Generation Africa

Vincenzo Bugno, Head of the WCF in conversation with Ike Nnaebue (director of "No U-Turn", "Nigeria - Panorama 2022,); Don Edkins (producer, South Africa) Tiny Mungwe (producer, South Africa)

Decolonising Cinema Strategies / South to South

Marjorie Bendeck (International advisor / head of CoCo, Cottbus) in conversation with Eliane Ferreira (producer, Brazil / Portugal); Bradley Liew (producer, Malaysia / Philippines); Isabel Arrate (deputy director IDFA / managing director Bertha Fund, Netherlands)

Decolonising Distribution / Contextualising Visibility

Presentation by the Berlinale Executive Director Mariette Rissenbeek and the head of the WCF, Vincenzo Bugno

Alaa Karkouti (marketing and creative consultancy expert for the Arab film and Entertainment Industry / CEO MAD Solutions, Egypt) in conversation with Weije Lai (producer / curator, Singapore / Canada), Steven Markowitz (producer, South Africa); Fiorella Moretti (world sales LUXBOX, France / Peru), Benjamin Cölle (academic / expert for Audience Design and Story Development, Germany)

Decolonising Cinema / Decolonising History / Changing the Prospective

Presentation by Lutz Nitsche, German Federal Cultural Foundation and Vincenzo Bugno, WCF

Two Talks on WCF-Supported Projects from Argentina and Kenya

"Puán" by Maria Alché and Benjamin Naishtat (Argentina)

"Testament" by Zippy Kimundu (Kenya) and Meena Nanji (USA / Kenya), Wanjugu Kimathi (protagonist, Kenya)

4.30 pm End of WCF Day

Quelle: www.berlinale.de