Am Freitagabend wurde in München der Bayerische Fernsehpreis 2019 verliehen.
Die "Blauen Panther", seit 1989 verliehen und eine der renommiertesten und begehrtesten Auszeichnungen im deutschen Fernsehen, wurden in den fünf Kategorien Informationsprogramme, Fernsehfilme, Serien und Reihen, Unterhaltungsprogramme sowie Kultur- und Bildungsprogramme vergeben.
Der Preis für die beste Darstellerin wurde verliehen an Anna Schudt für ihre Rolle in "Aufbruch in die Freiheit". Aus der Begründung der Jury: "Emotional und mitreißend erzählt 'Aufbruch in die Freiheit' die Geschichte einer Frau zu Beginn der 1970er Jahre, die nur knapp eine heimliche Abtreibung überlebt und es schließlich gegen alle Widerstände wagt, aus der Enge der Provinz auszubrechen, um ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Anna Schudt gelingt es, mit ihrer Darstellung der Erika Gerlach von der ersten bis zur letzten Minute zu fesseln. Virtuos gestaltet sie die breite Gefühlsskala, die der Film ihrer Rolle abverlangt."
Den Preis für den besten Darsteller erhielt Jan Josef Liefers für seine Rolle in "Arthurs Gesetz". Aus der Begründung der Jury: "Was auch immer schief gehen kann, geht auch schief. Und zwar gründlich. Das ist Arthurs Gesetz. In der gleichlautenden schwarzen Komödie versucht der 50-jährige Arthur Ahnepol, dargestellt von Jan Josef Liefers, sein Leben irgendwie auf die Reihe zu kriegen. Das ist aber gar nicht so einfach oder eigentlich unmöglich. (…) Jan Josef Liefers zeigt in dieser Serie die ganze Bandbreite, aber auch die Tiefe seines schauspielerischen Könnens. Obwohl man diesen naiven Arthur einfach ins Herz schließen muss, verzweifelt man doch angesichts seiner Unbeholfenheit und Unfähigkeit, den Widrigkeiten des Lebens irgendetwas entgegenzusetzen."
Der Preis für die beste Regie ging an Max Eipp und Mark Monheim für den Film "Alles Isy". Aus der Begründung der Jury: "'Alles Isy' ist das Gegenteil von alles easy im Sinne von leicht, einfach oder das wird schon wieder. "Ales Isy" ist ein Familiendrama und ein Drama über den Wert von Freundschaften, das noch lange nachhallt. (…) Sensibel und klug durchleuchten die beiden Regisseure die dramatischen Entwicklungen aller Beteiligten. (…) Die Regiearbeit konzentriert sich hierbei auf die überzeugenden vor allem jugendlichen Darsteller und lässt uns an Ihrem Schmerz und ihrer Verzweiflung teilhaben. Die Jury ist tief beeindruckt von diesem aufwühlenden und wichtigen Film!"
Für das beste Drehbuch für den Film "Gladbeck" wurde Holger Karsten Schmidt ausgezeichnet. Aus der Begründung der Jury: "Gladbeck ist eine detailgetreue Erzählung über ein schreckliches Verbrechen. Vor allem aber erzählt Gladbeck, wie die Gewaltbereitschaft der beiden Räuber Rösner und Degowski eskaliert, von den Medien voyeuristisch ausgeschlachtet und von den Behörden und der Polizei hilflos und dilettantisch begleitet wird."
Den Preis für die beste Kamera erhielt Sonja Rom für den Thriller "Zersetzt – Ein Fall für Dr. Abel". Aus der Begründung der Jury: "Der Kamerafrau Sonja Rom ist es gelungen, für jede der drei höchst unterschiedlichen Erzählebenen eine eigene Bildsprache so präzise zu komponieren, dass sie sich zu einem starken Gesamtkunstwerk zusammenfügen. (…) Eine außergewöhnliche, genaue und bildgewaltige Kameraästhetik zeichnet die Arbeit von Sonja Rom für diesen Film aus und weist sie auch als Meisterin des Thriller-Genres aus."
Der Produzentenpreis ging an Astrid Quentell als Produzentin der Serie "Der Lehrer". Aus der Begründung der Jury: "Mittlerweile sind es sieben Staffeln der RTL-Serie 'Der Lehrer', die Astrid Quentell als Produzentin verantwortet. Eine Serie mit Mut und Geduld über so einen langen Zeitraum in der heutigen Fernsehlandschaft erfolgreich zu etablieren und dabei Quote und Qualität dauerhaft auf so hohem Niveau zu halten, belegt die Qualität ihrer Arbeit."
In der Kategorie Unterhaltung wurde Maren Kroymann als Protagonistin der Comedy-Sendung "Kroymann" ausgezeichnet. Aus der Begründung der Jury: "'Kroymann' ist beste Unterhaltung, die nicht das geringste Aufheben um sich macht. Einfach nur umwerfend gut geschriebenes und gespieltes Fernsehen."
Darüber hinaus wurden in der Kategorie Kultur und Bildung Gero von Boehm als Produzent und Regisseur von "Exodus? Eine Geschichte der Juden in Europa" und Axel Brüggemann als Moderator und Autor der Show "Bayreuther Festspiele 2018 – Lohengrin und Bayreuth" ausgezeichnet.
In der Kategorie Information wurde Ulf Röller für seine USA-Berichterstattung ausgezeichnet.
Den Sonderpreis der Jury erhielten stellvertretend für das gesamte Team Oliver Vogel (Executive Producer, Bavaria Film), Marcus Ammon (Senior Vice President Original Production Sky) und Andreas Prochaska (Regisseur) für die Serie "Das Boot". Aus der Begründung der Jury: "'Das Boot', das im letzten Jahr bei Sky gesendet wurde, ist gleichzeitig eine Hommage an das große Vorbild wie eine moderne Weiterentwicklung des Genres. Die Neuverfilmung vermittelt die gleiche erschreckende Intensität des Krieges in der bedrückenden Enge eines U-Boots, hinzu kommen jedoch neue spannende Erzählstränge an Land. Mit seiner hochwertigen Inszenierung und einem großartig aufgelegte Schauspieler-Ensemble wurde 'Das Boot' zum Serien-Highlight des Jahres 2018."
Außerdem wurde die Regisseurin Natalie Spinell für "Servus Baby" mit dem Nachwuchspreis der LfA Förderbank Bayern ausgezeichnet. Die Brüder Elmar und Fritz Wepper erhielten den Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten.
Quelle: www.bayern.de