Preis der deutschen Filmkritik geht an "Western"

Der Verband der deutschen Filmkritik kürt "Western" zum besten Film des Jahres und ehrt den Festivalleiter Werner Ružicka für seinen Verdienst um den deutschen Dokumentarfilm.

 

Am 19. Februar 2018 verlieh der Verband der deutschen Filmkritik (VdFk) in 12 Kategorien den Preis der deutschen Filmkritik. Die KritikerInnen kürten an diesem Abend "Western" von Valeska Grisebach zum besten Spielfilm des Jahres 2017. Darüber hinaus wurde Meinhard Neumann für seine Rolle im Film mit dem Preis des besten Hauptdarstellers geehrt. In der Kategorie Drehbuch gewannen Heinz Emigholz und Zohar Rubinstein für "Streetscapes [Dialogue]". Als bestes Spielfilmdebüt wurde Julian Radlmaiers "Selbstkritik eines bürgerlichen Hundes" ausgezeichnet. Zwei Preise gewann Angela Schanelecs "Der traumhafte Weg": Reinhold Vorschneider erhielt für seine Arbeit den Preis in der Kategorie beste Kamera und Angela Schanelec sowie Maja Tennstedt wurden für den besten Schnitt gekürt. Das Duo Clara Schramm und Naomi Achternbusch wurde für die darstellerische Leistung in "Blind & Hässlich" von Tom Lass ausgezeichnet. In der Kategorie Musik gewannen Ricardo Villalobos, Sonja Moonear, Athaassios Christos Macias, Roman Flügel, David Moufang, Romuald Karmakar mit ihrem Score zu "Denk ich an Deutschland in der Nacht".

Martin Baltscheits Fabel "Nur ein Tag" wurde zum besten Kinderfilm des Jahres gewählt. Bester Dokumentarfilm 2017 wurde Carolin Genreiths Vater-Tochter-Geschichte "Happy". "Final Stage" von Nicolaas Schmidt wurde zum besten Kurzfilm gewählt. Zum besten Experimentalfilm kürte die deutsche Filmkritik "Lass den Sommer nie wieder kommen" von Alexandre Koberidze, der über eine Laufzeit von drei Stunden von den Nebensächlichkeiten des Lebens erzählt.

Den Ehrenpreis vergaben die FilmkritikerInnen an den 1947 geborenen Festivalleiter der Duisburger Filmwoche Werner Ružicka für seine intellektuell rigorose und leidenschaftliche Verteidigung des Dokumentarfilms in über 40 Jahren Schaffenszeit. In seiner Laudatio führte der Regisseur Pepe Danquart aus: "Getragen von seinem Erkenntnisinteresse am Besonderen der jeweiligen Filme, die er mitbringt, seine Hinweise auf das nicht Vordergründige, das leicht Übersehbare, auf das noch nie Gesehene bei diesem oder jenen - obwohl oft gesehenen - Film. […] Werner begeistert mit seinem Charme, seinem schon beschriebenen performativen Vermögen und seinem Humor wie kein anderer junge Leute für den Dokumentarfilm."
 
Als einziger deutscher Filmpreis, der ausschließlich von Kritikern vergeben wird, zeichnet der Preis der deutschen Filmkritik seit 1956 deutsche Filme aus, die nicht nach wirtschaftlichen, länderspezifischen oder politischen Kriterien bewertet werden, sondern ausschließlich nach künstlerischen. Über die Preisvergabe entscheiden Jurys aus Mitgliedern des Verbandes der deutschen Filmkritik.

Quelle: www.vdfk.de