Unter dem Motto "The Big Picture: Die deutsche Filmwirtschaft als Innovationstreiber und Partner der Industrie 4.0" richtete die SPIO am 16. Februar 2017 auf der Berlinale eine Informationsveranstaltung mit zahlreichen Gästen aus Politik und Filmbranche aus.
Im Mittelpunkt standen Synergien rund um den Film als digitales Medium: in der Herstellung, der Postproduktion, den Vertriebsstrukturen, dem Marketing und im Kino. Von diesen Kenntnissen profitieren nicht nur Filmemacher und ihr Publikum. "Es ergeben sich darüber hinaus wertvolle Synergien mit neuen Disziplinen, die sich auf jede erdenkliche Weise mit audiovisuellen Inhalten beschäftigen: von der Kameratechnik in selbstfahrenden Autos bis zur digitalen Animation virtueller Realitäten", so Alfred Holighaus, Präsident der Spitzenorganisation der Filmwirtschaft (SPIO).
Mit Martin Moszkowicz, Vorstandsvorsitzender der Constantin Film AG, und Dr. Jörg Pohlman, Vorstand der ARRI AG, schilderten auf der Veranstaltung zwei renommierte Experten aus der Filmwirtschaft die Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung audiovisueller Inhalten. "Sie hat das Potential für einen ganz neuen Geschäftsbereich geschaffen", sagte Pohlman. Für ARRI Medical, einem digitalen 3D-Operationsmikroskop, sei beispielsweise die bewährte Licht- und Kameratechnik des Hauses weiterentwickelt worden und käme jetzt auch in Kliniken zur Anwendung. Auch Moszkowicz bezeichnete die Technologie als "Freund der Filmwirtschaft" und betonte: "Die Kreativindustrie ist bereits heute der maßgebliche in die Zukunft gerichtete Wirtschaftszweig in Deutschland und der Welt. Gerade wir, ein rohstoffarmes und exportorientiertes Land, müssen dies erkennen und gezielt fördern, um im internationalen Wettbewerb zu bestehen."
Welche Bedeutung die deutsche Filmindustrie schon jetzt für die Gesamtwirtschaft des Landes hat, belegt die Studie "Wirtschaftliche Bedeutung der Filmindustrie in Deutschland", die am 2. Februar 2017 vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie vorgestellt wurde. Darin wird die Filmindustrie mit einer Bruttowertschöpfung von 13,6 Milliarden Euro und 161.000 Erwerbstätigen als ein entscheidender Wirtschaftsfaktor in Deutschland beschrieben. "Das digitale Filmschaffen wird in Zukunft noch größere Effekte auf unsere Gesellschaft haben. Deshalb ist es wichtig, dass die wirtschaftlichen Grundlagen der Filmbranche – nämlich die Exklusivität und Territorialität unserer Inhalte – für die Schaffung neuer audiovisueller und technologischer Innovationen erhalten bleiben", so Holighaus.
Die Spitzenorganisation der Filmwirtschaft e.V. (SPIO) vertritt die Interessen der deutschen Film-, Fernseh- und Videowirtschaft in den Sparten Filmproduktion, Filmverleih, Filmtheater, Videoprogramm und Fernsehen. Als Dachverband von derzeit 18 Berufsverbänden repräsentiert sie mehr als 1.100 Mitgliedsfirmen und eine Vielzahl von Einzelpersonen der Filmwirtschaft. Ziel der SPIO ist es, den deutschen Film in seiner Vielfalt, Qualität und internationalen Wahrnehmung zu stärken und seine Wettbewerbsfähigkeit als Wirtschafts- und Kulturgut zu sichern.
Quelle: www.spio.de