27. Bayerischer Fernsehpreis verliehen

Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer hat am Freitag, 22.05., in einer feierlichen Fernseh-Gala den Bayerischen Fernsehpreis 2015 verliehen.

Den Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten erhielt in diesem Jahr Jörg Armbruster für seine herausragenden Leistungen im deutschen Fernsehschaffen.

Ministerpräsident Seehofer würdigte Jörg Armbruster "als eines der prägenden Gesichter des deutschen Fernsehens. Mit großem Engagement, Mut und persönlichem Einsatz hat Jörg Armbruster lange Jahre die Geschehnisse in der Welt, insbesondere im Nahen Osten, erklärt und kommentiert. Mit seinem Schaffen, das für Qualität und Seriosität deutscher Auslandskorrespondenten steht, mit seinen Berichten und Reportagen, hat Jörg Armbruster die Welt in die bundesdeutschen Wohnzimmer geholt. Seine herausragenden Leistungen im deutschen Fernsehschaffen würdigt die Jury mit der Verleihung des Ehrenpreises des Bayerischen Ministerpräsidenten."

Den Nachwuchsförderpreis erhielt in diesem Jahr Mala Emde für ihre Rolle der Anne Frank in "Meine Tochter Anne Frank" (ARD/HR/RBB/WDR). Die Begründung der Jury: "Mit 11 Jahren hat sie das erste Mal vor der Kamera gestanden und bereits in 14 Produktionen mitgewirkt. Die Rolle der Anne Frank, die sie unmittelbar vor ihrer Abiturprüfung übernahm, sollte sie aber mit einem einzigen Schritt in die erste Reihe der besten Schauspieler bringen. Wenn man sie fragt, ob sie jetzt ein Star sei, sagt sie, sie habe nur Anne gespielt. Dabei ist das sehr viel mehr, was sie tut. Sie versenkt sich in ihre Figur, um sie ganz zu erfassen und authentisch zu interpretieren. Jetzt höre sie Anne Frank in sich, konnte sie daher vor dem entscheidenden Dreh sagen. Und man sieht es ihr an und begreift Anne Frank in all ihren Facetten. Dafür muss man Mala Emde dankbar sein."

Ein Sonderpreis wurde an Gabriela Sperl, Quirin Berg und Max Wiedemann als Produzenten des Dreiteilers "Tannbach - Schicksal eines Dorfes" (ZDF) verliehen. Aus der Begründung der Jury: "Dass diese in jedem Sinne große Produktion tatsächlich ein Werk wird, das berührt und bewegt und damit Geschichte erfahrbar macht, ist ein großer Verdienst der Produzenten Gabriela Sperl, Quirin Berg und Max Wiedemann. Sie verlieren im Fluss des Geschehens nie die Menschen aus den Augen, von denen sie erzählen. Mit einem packenden Drehbuch und einem großartigen Schauspielerensemble unter der einfühlsamen Regie von Alexander Dierbach schaffen sie in ihrem Dreiteiler wahrhaft großes Fernsehen, von dem man mehr sehen möchte."

Für die Beste Regie wurde Philipp Kadelbach in den Kategorien "Fernsehfilme / Serien und Reihen" für "Nackt unter Wölfen" (ARD/MDR) ausgezeichnet. Die Begründung der Jury: "'Nackt unter Wölfen' ist die filmische Neuinterpretation des gleichnamigen Romans von Bruno Apitz, selbst Häftling in Buchenwald. Bei diesem Stoff kein leichtes Unterfangen, jedoch nicht für Philipp Kadelbach, der in einer eigenständigen Bildsprache mit sorgfältiger und zugleich aufwändiger Auflösung Neues bietet, das vor allem durch seine den Figuren zugewandte Inszenierung beeindruckt. Dabei wird er der großen Verantwortung gerecht, die man trägt, wenn man an einem Originalschauplatz wie der Gedenkstätte in Buchenwald dreht. Ein Glück, dass ihm dabei das exzellente und differenzierte Drehbuch von Stefan Kolditz zur Verfügung stand. Eine großartige Symbiose bei der Bewältigung einer höchst schwierigen und gleichermaßen bedeutsamen Aufgabe."

Für "Volksfest (ZDF) wurden Ferdinand von Schirach und André Georgi für ihre Leistungen als Buchautor und als Drehbuchautor der Erzählung und des Films ausgezeichnet. Aus der Jury-Begründung: "Die Qualität dieses Fernsehfilms erwächst aus der doppelten Qualifikation des Autors der literarischen Vorlage, Ferdinand von Schirach, und des Drehbuchautors André Georgi: Die juristische Kompetenz eines erfahrenen Strafverteidigers, die sprachliche Kraft eines erfolgreichen Schriftstellers und die Kreativität des erfahrenen Drehbuchautors ergänzen sich in diesem Kriminalstück in besonderer Weise."

Den Preis als Beste Schauspielerin in den Kategorien "Fernsehfilme / Serien und Reihen" erhielt Felicitas Woll für ihre Rolle in "Die Ungehorsame" (Sat.1). Außerdem waren in dieser Kategorie nominiert Martina Gedeck für ihre Rolle in "Das Ende der Geduld" (BR/ ARD) und Henriette Confurius für ihre Rolle in "Tannbach – Schicksal eines Dorfes" (ZDF).

Als Bester Schauspieler wurde Matthias Brandt für seine Rolle in "Männertreu" (ARD/HR) geehrt. Außerdem waren in dieser Kategorie nominiert Jonas Nay für seine Rolle in "Tannbach – Schicksal eines Dorfes" (ZDF) und Hannes Jaenicke für seine Rolle in "Allein unter Ärzten" (Sat.1).

Weitere Bayerische Fernsehpreise gingen an:
- Andrea Mocellin und Thomas Muggenthaler als Autoren der Dokumentation "Verbrechen Liebe" (BR)
- Angela Andersen und Dr. Claus Kleber als Autoren der zweiteiligen Dokumentation "Hunger! Durst!" (ZDF)
- Helene Fischer in "Die Helene Fischer Show 2014" (ZDF)
- Mario Barth in "Mario Barth deckt auf" (RTL TELEVISION)
- Dr. Patrick Hörl als Regisseur und Produzent der Dokumentation "Fukushima – Nichts ist, wie es war" (BR)
- Eckhart Querner als Autor der Dokumentation "Der Sänger Christian Gerhaher" (BR)

Quelle und weitere Informationen:
www.stmwi.bayern.de/service/wettbewerbe/bayerischer-fernsehpreis/