Auf der gestrigen Preisverleihung des 1. Internationalen Filmfests Potsdam wurden die Filme "White Shadow" und "Anderson" ausgezeichnet.
Das Drama "White Shadow", das im Wettbewerb lief, erhielt den Hauptpreis des Festivals, den mit 10.000 Euro dotierten "Adler in Gold". Regisseur Noaz Deshe nahm den Preis entgegen. Die Dokumentation "Anderson" bekam den Preis der multireligiösen Jury für den Film mit dem gesellschaftlich höchsten Mehrwert. Übergeben wurde der Preis an die Regisseurin Annekatrin Hendel.
Der in Berlin lebende israelische Filmemacher Noaz Deshe zeigt in seinem Spielfilmdebüt "White Shadow" den Alltag und Überlebenskampf eines Albinojungen in Tansania. Sein Film erregte bereits auf dem Festival von Sundance großes Aufsehen und erhielt auf den Filmfestspielen von Venedig den Luigi De Laurentiis-Preis als bester Debütfilm.
In der Begründung der Jury heißt es: "Der Regisseur Noaz Deshe, der den Film auch produziert und weite Teile gedreht hat, setzt auf archaische, eindringliche, mitunter verstörende Bilderwelten. Rasante Montagen, eine verblüffende Regiearbeit, sphärische vom Regisseur komponierte Post-Wave-Musik machen dieses Film-Kunstwerk nicht nur zu einem Leinwand-Erlebnis, sondern beeindrucken nachhaltig."
Mitglieder der Wettbewerbs-Jury sind die Schauspielerinnen Anna Thalbach und Enie van de Meiklokjes, Filmemacher Matt Sweetwood, Produzent Joachim von Vietinghoff und Filmemacherin Sandra Kaudelka. Vorsitzender der Jury ist Søren Schumann, Leiter der Arte-Redaktion beim Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB).
Der Preis der multireligiösen Jury für den Film mit dem gesellschaftlich höchsten Mehrwert geht an die Dokumentation "Anderson" der Regisseurin Annekatrin Hendel. Ihr Film erzählt vom wildbewegten Doppelleben des Schriftstellers Sascha Anderson, der in den 1980er Jahren Fixstern des DDR-Undergrounds war und 1991 als Stasizuträger enttarnt wurde.
Zur Begründung hieß es: "Ohne erhobenen Zeigefinger und doch eindringlich appelliert 'Anderson' an die Verantwortung jedes Einzelnen für sein Handeln. Damit ist Regisseurin Annekatrin Hendel nicht nur gelungen, daran zu erinnern, welch hohe gesellschaftliche Relevanz der Fall der innerdeutschen Mauer hat, sondern darüber hinaus zeigt sie ein krasses Beispiel für menschliches Versagen auf."
Mitglieder der multireligiösen Jury sind Astrid Eichler (Bundesreferentin für das Netzwerk christlicher Singles), der Potsdamer Kaplan David Hassenforder, die CDU-Generalsekretätin Brandenburgs Anja Heinrich, die in der Entwicklungszusammenarbeit u.a. für Brot für die Welt tätige Ingrid Junghans sowie Maya Zehden, Geschäftsführerin der Freunde der Hebräischen Universität Jerusalem e.V.
Quelle: www.filmfestpotsdam.de