Filmreihe "Der Erste Weltkrieg" vom 6. bis 29. Juni im Deutschen Filmmuseum

Das Kino des Deutschen Filmmuseums zeigt anlässlich des 100. Jahrestages des Beginns des Ersten Weltkriegs ausgewählte Spielfilme zum Thema sowie Originalaufnahmen zum Ersten Weltkrieg aus dem Projekt EFG 1914.

Der Erste Weltkrieg war nicht nur der erste Krieg, in dem Filme zu Dokumentations- und Propagandazwecken eingesetzt wurden. Als "Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts" und erster industrialisierter Massenkrieg wurde er bis heute vielfach im Film aufgegriffen. Politische Systeme instrumentalisierten den Ersten Weltkrieg zur Heldenverehrung und nutzten ihn für ihre Propaganda-Kampagnen ebenso wie für pazifistische Appelle. All diese Deutungsmöglichkeiten sind in den Filmen dieser Reihe enthalten. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der deutsch-französischen Perspektive, die in Einführungen von Filmexperten erläutert wird.

Freitag, 6. Juni, 20 Uhr; Sonntag, 8. Juni, 17:45 Uhr
"Das weiße Band"
Österreich/Deutschland/Frankreich 2009. R: Michael Haneke
D: Susanne Lothar, Ulrich Tukur, Burghart Klaußner. 145 Min. 35mm

Deutschland vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges: In einem kleinen Ort im protestantischen Norden des Landes ereignen sich seltsame Unfälle, die immer stärker den Charakter ritueller Bestrafungen annehmen. Wer hinter den Taten steckt, ist zunächst völlig unklar, doch bald regt sich ein Verdacht.

Dienstag, 10. Juni, 20:15 Uhr
"EFG 1914 Kurzfilmprogramm"

Im europäischen Projekt EFG1914 wurden mehr als 2500 Wochenschauen, Animations- und Propagandafilme, Dokumentar- und Spielfilme zum Ersten Weltkrieg digitalisiert und online veröffentlicht. Das Kurzfilmprogramm bietet die Gelegenheit, erstmalig eine mit Musik untermalte Auswahl dieser kurzen Stummfilme im Kino zu erleben.
Einführung: Kerstin Herlt (EFG1914); Klavierbegleitung: Eunice Martina

Donnerstag, 12. Juni, 18 Uhr
"EFG 1914 Kurzfilmprogramm: Pathé KOK 28mm"
Frankreich 1912-1919. DCP

1911 startete Pathé Frères eine Marketing-Kampagne für ein neues 28mm-Filmformat. Das Material war nicht brennbar und speziell für private Vorführungen zu Hause entwickelt worden. Im Filmkatalog wurden neben Militärszenen hoffnungsvolle Filme über den Rückzug der Deutschen angeboten. Mit Ende des Krieges wurde das Format in Frankreich eingestellt.
Einführung in englischer Sprache: Anke Mebold (DIF) und Bruno Mestdagh (Cinémathèque Royale de Belgique)

Freitag, 13. Juni, 20:30 Uhr; Sonntag, 15. Juni, 18 Uhr
"Paths of Glory" ("Wege zum Ruhm")
USA 1957. R: Stanley Kubrick. D: Kirk Douglas. 87 Min. DCP. OF

Der französische General Broulard beauftragt den ihm unterstellten General Mireau, eine von den Deutschen schwer befestigte Stellung anzugreifen. Der besonnene Colonel Dax hat schwere Bedenken, beugt sich jedoch dem Druck seines Vorgesetzten. Die Operation endet in einem Fiasko.

Sonntag, 15. Juni, 12 Uhr
"The Bond" ("Die Kriegsanleihe")
USA 1918. R: Charles Chaplin. 10 Min. 16mm. OF

"Shoulder Arms" ("Gewehr über"). USA 1918. R: Charles Chaplin
D: Charlie Chaplin, Edna Purviance, Sydney Chaplin. 40 Min. 16mm. OF

"Yankee Doodle in Berlin". USA 1919. R: Richard Jones
D: Bothwell Browne, Ford Sterling, Malcolm St Clair. 58 Min. 16mm. OF

Charlie Chaplin schlägt im Alleingang den deutschen Kaiser nieder, rettet eine Französin vor deutschen Truppen und wird als Fliegerkapitän nach Deutschland geschickt, um geheime Kriegspläne zu stehlen.
Mit Klavierbegleitung

Dienstag, 17. Juni, 20:15 Uhr; Donnerstag, 19. Juni, 18 Uhr
"La grande illusion" ("Die große Illusion")
Frankreich 1937. R: Jean Renoir. D: Jean Gabin. 110 Min. DCP. OmU

Jean Renoir erteilt mit diesem Drama Rassismus, Krieg und Klassenunterschieden eine klare Absage. In Frankreich wurde der Film wegen der Freundschaft zwischen französischen und deutschen Offizieren stark gekürzt. In Deutschland wurde er aufgrund des dargestellten Pazifismus gar verboten.
Einführung: Michael Wedel (HFF Potsdam)

Freitag, 20. Juni, 20:30 Uhr
"Das Lied der Matrosen"
DDR 1958. R: Kurzt Maetzig, Günter Reisch
D: Günther Simon, Hilmar Thate, Raimund Schelcher. 126 Min. 35mm

Historischer Hintergrund des Films ist der Kieler Matrosenaufstand: Während der Oktoberrevolution 1917 in Russland verbünden sich deutsche und russische Soldaten. In Deutschland verweigern Matrosen und Soldaten unterschiedlicher linker politischer Gruppierungen den Befehl.

Sonntag, 22. Juni, 18 Uhr
"Un long dimanche de Fiançailles" ("Mathilde – Eine große Liebe")
Frankreich/USA 2004. R: Jean-Pierre Jeunet. D: Audrey Tautou,
Gaspar Ulliel, Jean-Pierre Becker. 133 Min. 35mm. OmU

Mathilde hat erfahren, dass ihr Verlobter von einem Kriegsgericht verurteilt und zwischen die französischen und deutschen Stellungen hinausgeschickt wurde. Sie will herausfinden, was mit ihm geschehen ist.

Mittwoch, 25. Juni, 20:15 Uhr
"Westfront 1918 – Vier von der Infanterie"
Deutschland 1930. R: G. W. Pabst. D: Fritz Kampers. 97 Min. 35mm

G.W. Pabsts Antikriegsfilm-Klassiker erzählt die Geschichte von vier deutschen Soldaten an der Front im letzten Jahr des Ersten Weltkriegs.

Freitag, 27. Juni, 20:30 Uhr; Sonntag, 29. Juni, 18 Uhr
"La vie et rien d'autre" ("Das Leben und nichts anderes")
Frankreich 1989. R: Bertrand Tavernier
D: Philippe Noiret, Sabine Azéma, Pascale Vignal. 131 Min. 35mm. OmeU

Irène ist auf der Suche nach ihrem im Ersten Weltkrieg verschollenen Ehemann. Alice vermisst ihren Verlobten. Nach und nach wird jedoch klar: Dieser war bereits verheiratet – mit Irène.

Filme und Originalaufnahmen zum Ersten Weltkrieg aus dem Projekt EFG 1914 finden Sie auch hier bei filmportal.de.

Quelle: www.deutsches-filmmuseum.de