FFF fördert neuen Bora Dagtekin-Film und 27 weitere Projekte

In der zweiten Sitzung des Jahres hat der FFF-Vergabeausschuss entschieden, 28 Projekte mit insgesamt 6,8 Millionen Euro zu fördern.

Darunter sind die neue Komödie von Bora Dagtekin sowie Filme von Margarethe von Trotta, Volker Schlöndorff und Michael Verhoeven. Insgesamt sind 53 Anträge eingereicht worden.

Kinofilm
Mit 4,9 Millionen Euro fördert der FFF die Produktion von neun Kinofilmen. Davon gehen 800.000 Euro an "Fack Ju Göhte", die neue Komödie von "Türkisch für Anfänger"-Erfinder Bora Dagtekin: Elyas M´Barek spielt darin einen jungen Kriminellen, der sich als Hausmeister Zugang zu einer Schule verschaffen will, auf deren Gelände eine Beute versteckt ist. Wegen einer Verwechslung wird er Aushilfslehrer - und bekommt es mit einer Problemklasse zu tun (Produktion: Constantin Film).

Mit 750.000 Euro fördert der FFF "Eine ganz heiße Nummer - Alle nackert". Dazu kommt ein Erfolgsdarlehen von 350.000 Euro. In der Fortsetzung des Überraschungs-Erfolgs von 2011 kehrt Maria (gespielt von Bettina Mittendorfer) von ihrem Südamerika-Aufenthalt nach Niederbayern zurück - und bringt einen charismatischen Schamanen mit, der das Dorf in Aufruhr versetzt (Regie: Markus Goller, Produktion: tnf telenormfilm). Mit FFF-Förderung in Höhe von 750.000 Euro entsteht "Die Vampirschwestern 2". Darin machen Dakaria und Silvania Bekanntschaft mit einer Vampir-Rockband, deren Manager Böses mit ihnen vorhat (Regie: Wolfgang Groos, Produktion: Claussen+Wöbke+Putz Filmproduktion). Gefahr droht auch den "Fünf Freunden": Diese reisen im dritten Teil in die Karibik und sind dort bald einem Piratenschatz auf der Spur. Doch sie sind nicht die einzigen, die sich auf die Suche machen (Regie: Mike Marzuk, Produktion: SamFilm, 715.000 Euro).

Mit 450.000 Euro unterstützt der FFF die Produktion des neuen Films von Margarethe von Trotta: In "Die abhandene Welt" erfährt die Jazzsängerin Sophie, dass sie möglicherweise eine Halbschwester hat. Als sie diese Frau in New York trifft, stößt sie zunächst auf Ablehnung (Produktion: Clasart Film- und Fernsehproduktions GmbH). In der deutsch-israelischen Koproduktion "No Name Restaurant" wird der junge, ultraorthodoxe New Yorker Jude Ben bei einer Busreise in der Wüste Sinai ausgesetzt. Er ist völlig auf den mürrischen Beduinen Adel angewiesen, der ihn findet (Regie: Stefan Sarazin / Peter Keller, Produktion: blue eyes fiction, 400.000 Euro). Mit 250.000 Euro fördert der FFF die deutsch-irische Koproduktion "Love, Rosie", bei der Christian Ditter Regie führt: Die romantische Komödie über die besten Freunde Rosie und Alex basiert auf dem Bestseller "Für immer vielleicht" von Cecilia Ahern (Produktion: Constantin Film). In der deutsch-finnisch-estnischen Koproduktion "The Fencer" muss ein junger Russe in den Fünfziger Jahren aus Leningrad fliehen und in Estland untertauchen. Er möchte dort Kindern das Fechten beibringen - doch der Schuldirektor hält das für ein Relikt aus feudalen Zeiten und denunziert ihn bei der kommunistischen Parteiführung (Regie: Klaus Härö, Produktion: Kick Film, 200.000 Euro). Jan Michael Haft portraitiert in seinem Dokumentarfilm "Moorlandschaften" diesen ebenso faszinierenden wie bedrohten Naturraum (Produktion: Nautilusfilm, 200.000 Euro).

Fernsehfilm
Mit 1,4 Millionen Euro fördert der FFF die Produktion von vier Fernsehfilmen. Darunter ist das historische Drama "Die Seelen im Feuer" (ZDF/ORF): In Bamberg wütet um 1630 die Hexenverfolgung. Ein junger Arzt versucht den Wahnsinn zu stoppen (Regie: Urs Egger, Produktion: Film-Line Productions, 450.000 Euro). In Michael Verhoevens Film "Let´s go" (BR, Degeto, WDR) kehrt die 21-jährige Jüdin Laura 1968 zur Beerdigung ihres Vaters aus den USA nach München zurück. Dort muss sie sich mit ihrer Geschichte und der Geschichte ihrer Familie auseinandersetzen, die als Holocaust-Überlebende in Nachkriegs-Deutschland wieder Fuß zu fassen versuchten. Der Film basiert auf Laura Wacos Roman "Von Zuhause wird nichts erzählt" (Produktion: Eikon Süd, 420.000 Euro). In "Weißes Baby, brauner Bauch" (BR) reist ein deutsches Paar nach Indien, um mit Hilfe einer Leihmutter das lange erwünschte Baby zu bekommen. Zunächst läuft alles nach Plan, doch dann verschwindet die schwangere Frau plötzlich (Regie: Andreas Kleinert, Produktion: Roxy Film, 350.000 Euro). In "Die verbotene Frau" (Sat.1) verlieben sich die Deutsche Verena und der Araber Khalid auf den ersten Blick. Doch der künftige Scheich ist einer anderen Frau versprochen (Regie: Hansjörg Thurn, Produktion: TV60 Filmproduktion, 100.000 Euro plus 117.219 Euro Erfolgsdarlehen).

Nachwuchs
Mit 50.000 Euro fördert der FFF Christoph Englerts Abschlussfilm "Paula, Pieps und der Papierflieger". In dem Animationsfilm für Kinder nimmt Vogelweibchen Paula neben ihrem Küken Pieps auch einen Papierflieger in ihre mütterliche Obhut (Produktion: Kaamos Film Lucia Scharbatke). Magdalena Hutters Abschlussfilm "Weil ich hier hin gehöre" zeigt in fünf beobachtenden Portraits Jugendliche aus unterschiedlichen Milieus. Im Mittelpunkt steht die Frage, was den Jugendlichen "Heimat" bedeutet (25.000 Euro). Im Bereich Anderer Nachwuchs fördert der FFF Martin Wallners tragikomischen Kurzfilm "Outlier": Er handelt von der 80-jährigen Autorin Lilith, die an Lungenkrebs im Endstadium leidet. Doch die alte Dame kämpft - für den Abschluss ihres Romans und gegen ihre geschwätzige Zimmernachbarin (Produktion: Lailaps Pictures, 25.000 Euro). Sophie Linnenbaum erzählt in der Komödie PIX das Leben eines Menschen von der Geburt bis zum Tod ausschließlich in den Bildern eines Fotoalbums (10.000 Euro). Thomas Stork beschäftigt sich in seiner Dokumentation "Meine Behinderung ist auch nur ein Mensch" mit dem Thema Behinderung und Sexualität. Dabei kommen unter anderem Sexualbegleiter zu Wort, die es sich zur Aufgabe machen, behinderten Menschen sexuelle Kontakte zu ermöglichen (5.000 Euro).

Projektentwicklungsförderung
Mit 40.000 Euro fördert der FFF die Entwicklung von Volker Schlöndorffs Film "Montauk", der von Max Frischs gleichnamigem Roman inspiriert ist: Der verheiratete Autor Max reist zur Premiere seines Theaterstücks in seine alte Heimat New York. Dort holt ihn seine Vergangheit ein (Produktion: Zieglerfilm München). In der Komödie "Männertag" machen vier alte Freunde, die sich sehr unterschiedlich entwickelt haben, einen Vatertags-Ausflug. Wegen verschiedener Turbulenzen wird ihre Freundschaft zunehmend auf die Probe gestellt (Chestnut Films, 40.000 Euro). Die vierteilige Doku-Reihe "Reden, die die Welt verändern" widmet sich jeweils einer welthistorisch folgenreichen Rede von Goebbels (1943), Ben Gurion (1948), de Gaulle (1962) und Reagan (1987). Dabei werden deren Tagesabläufe rekonstruiert, aber auch die Menschen, die die Reden hörten, kommen in den Blick (Tangram International, 40.000 Euro). Im Zentrum des Gangsterdramas "Aus kurzer Distanz" steht der Vietnamese Hung. Als Elfjähriger musste er mit ansehen, wie sein Vater erschossen wird. 25 Jahre später ist er ins Milieu der Zigarettenmafia abgerutscht - und sinnt immer noch auf Rache (devifilm, 24.000 Euro).

Drehbuch
Mit 72.000 Euro fördert der FFF die Entwicklung von drei Drehbüchern. Lea Schmidbauer und Tim Moeck schreiben "Kindergeburtstag": Ben wurde von allen bisherigen Freundinnen verlassen. Seiner neuen Flamme Coco möchte er beim Geburtstag ihres Sohnes beweisen, dass er der Richtige ist, doch zunächst läuft alles schief (Produktion: Drei Wünsche). Philipp Leinemann entwickelt "Das dritte Sterben", einen Politthriller, der auf wahren Begebenheiten beruht: Der Tierarzt Robert verliert seine Frau bei einem Anschlag in Berlin. Auf der Suche nach dem Mörder kommt er einer usbekischen Terrororganisation auf die Spur (Produktion: Walker + Worm Film). In Peter Dollingers Komödie "O´zapft is´" ist eine Unterbiberger Blaskapelle zur Eröffnung der "Westbank-Wiesn" nach Ramallah eingeladen. Sie nutzt die Gelegenheit für eine Rundreise durch Israel, bei der sie von einem Israeli und einem Palästinenser begleitet werden, die sich unversöhnlich gegenüberstehen. Doch als eine Tuba verloren geht, müssen sie zusammenarbeiten.

Verleih und Vertrieb
Mit insgesamt 160.000 Euro fördert der FFF Verleih und Vertrieb der demnächst startenden Kinofilme "Hanni & Nanni 3", "Drei Stunden" und "Das Märchen von der Prinzessin, die unbedingt in einem Märchen vorkommen wollte".

Details zu allen geförderten Projekten finden Sie im Anhang.

Die nächste Fördersitzung findet am 17. Juli statt.

Quelle: www.fff-bayern.de