FFF fördert neuen Matthias Schweighöfer-Film und 34 weitere Projekte

Gestern hat der FFF-Vergabeausschuss entschieden, 35 Projekte mit insgesamt 5,01 Millionen Euro zu fördern. Darunter sind ein neuer Kinofilm von und mit Matthias Schweighöfer, ein "Alpen-Western" und ein Fernsehfilm über das Oktoberfest-Attentat. Insgesamt sind 65 Anträge eingereicht worden.

Kinofilm

Der FFF Bayern unterstützt die Produktion von sechs Kinofilmen mit insgesamt 3,25 Millionen Euro. Davon geht eine Million Euro an Vaterfreuden. Matthias Schweighöfer inszeniert die Komödie über einen zeugungsunfähigen Mann mit Kinderwunsch, der sich unerwarteterweise doch noch auf Nachwuchs freuen kann. Schweighöfer wird in dem Film seiner Produktionsfirma Pantaleon Films, der auf dem Roman "Frettsack" von Murmel Clausen basiert, selbst die Hauptrolle spielen. Mit FFF-Mitteln in Höhe von 850.000 Euro entsteht Da geht noch was! In der Tragikomödie der Olga Film müssen sich ein Enddreißiger und sein pubertärer Sohn um den Großvater kümmern, nachdem dieser von seiner Frau verlassen wurde. Dabei lernen sich die drei erstmals wirklich kennen (Regie: Holger Haase). X Filme Creative Pool verfilmt den Roman Das finstere Tal von Thomas Willmann: Als ein junger Fremder 1875 in einem abgelegenen Hochtal auftaucht, beginnt eine Mordserie. Der FFF fördert den "Alpen-Western" von Andreas Prochaska mit 400.000 Euro. Mit 350.000 Euro unterstützt der FFF die internationale Koproduktion Herz der Hölle,an der als deutscher Partner die Bavaria Pictures beteiligt ist: Xavier Gens inszeniert den Thriller über einen Polizisten, der anzweifelt, dass sich sein ehemals bester Freund tatsächlich umbringen wollte. Bei seinen Ermittlungen stößt er auf ein dunkles Geheimnis, in dem er selbst eine zentrale Rolle spielt. In Ralf Westhoffs Komödie Hase und Igel geraten die Bewohner zweier WGs in Konflikt, weil ihre Lebensgewohnheiten nicht zueinander passen: Während die jungen Studenten bis zur Erschöpfung für Prüfungen lernen, feiern die Senioren ein Stockwerk tiefer laute Feste. Der FFF fördert das Projekt der Ralf Westhoff Filmproduktion mit 350.000 Euro. Mit FFF-Mitteln in Höhe von 300.000 Euro entsteht der Familienfilm Lola auf der Erbse (Cinecic Filmproduktion). Regisseur Thomas Heinemann erzählt darin von der neunjährigen Außenseiterin Lola, die in einer Traumwelt lebt - bis ein anderer Außenseiter, der kleine Kurde Rebin, in ihrer Klasse auftaucht.

Fernsehfilm

Im Bereich Fernsehfilm fördert der FFF zwei Projekte mit insgesamt 285.000 Euro. Davon gehen 250.000 Euro an Oktoberfest, das Attentat: Der Journalist Ulrich Chaussy hegt Zweifel an den offiziellen Ermittlungsergebnissen. Es geht um die Suche nach der Wahrheit, aber auch um die Hinterbliebenen der Opfer. Chaussy hat gemeinsam mit Regisseur Daniel Harrich das Drehbuch geschrieben, diwafilm produziert den Film mit BR und SWR. Mit 35.000 Euro ermöglicht der FFF die Produktion von Made in Germany - Edgar Reitz und "Die andere Heimat" (if...Productions mit BR und SWR). Regisseur Jörg Adolph zeigt in seinem Dokumentarfilm am Beispiel von Edgar Reitz´ aktueller Arbeit, wie ein Film entsteht. Zugleich entsteht ein Portrait des herausragenden Filmemachers.

Nachwuchs

Mit insgesamt 80.000 Euro ermöglicht der FFF die Produktion von vier Nachwuchsprojekten. Darunter ist der HFF-Abschlussfilm Match Me! von Lia Jaspers (50.000 Euro): In ihrem Dokumentarfilm begleitet sie zwei Frauen, die mit Hilfe zweier völlig unterschiedlicher "Matchmaker" versuchen, den Mann fürs Leben zu finden. Mit jeweils 10.000 Euro unterstützt der FFF drei Abschlussfilme, die an der Münchner Macromedia Hochschule für Medien und Kommunikation (MHMK) entstehen: In Patrick Häfners Thriller-Komödie Antilopen geraten zwei Kleinkriminelle bei ihrem Versuch, Geld einzutreiben, an einen Mann, dessen kriminelle Energie noch deutlich größer ist als ihre eigene. In Marcel Morasts kammerspielartigem Kurzfilm Momentaufnahme stellt ein Schriftsteller einem Fremden in einem Aufzug Fragen, um Inspiration für seinen neuen Roman zu finden - und konfrontiert den Mann dabei mit dessen verborgenen Gefühlen und Ängsten. Alexander Jaschik erzählt in Jean von einem deutschen und einem französischen Soldaten, die während des Zweiten Weltkriegs in einem Keller verschüttet werden und sich anfreunden.

Projektentwicklung

Der FFF unterstützt die Entwicklung des Projekts Nebel im August (Collina Filmproduktion) mit 50.000 Euro. Die Verfilmung des gleichnamigen Tatsachenromans von Robert Domes handelt von einem Jungen, der zum Opfer der nationalsozialistischen Euthanasie wurde (Regie: Uli Edel). Mit 25.000 Euro Förderung entwickelt Christian Wagner Film Das Ende der Geduld, ein TV-Drama nach dem gleichnamigen Bestseller von Kirsten Heisig. Darin geht es um die engagierte Jugendrichterin Corinna Kleist, die versuchte, Jugendkriminalität durch verstärkte Prävention einzudämmen - und dabei tragischerweise an ihre eigenen Grenzen stieß (Regie: Christian Wagner). Walker+Worm entwickeln das Projekt Das Ende der Kindheit über drei Jungen, die nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten in einen Strudel von Manipulation und Radikalisierung geraten. Regie führt Philip Koch. Der FFF fördert die Projektentwicklung mit 25.000 Euro.

Drehbuch

Mit 171.000 Euro fördert der FFF die Entwicklung von sieben Drehbüchern. Fred Breinersdorfer und Katja Röder schreiben Villa Paradiso (nach dem gleichnamigen Roman von Christiane Kohl). Darin geht es um einen NS-Schergen, einen ehemaligen deutschen Soldaten und dessen frühere Geliebte, die sich bei einem Kriegsverbrecherprozess erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg wieder begegnen (Produktion: made in munich movies). Olaf Kraemer schreibt das Drehbuch In a Glas Darkly, das auf der Novelle "Carmilla" von Sheridan Le Fanu aus dem Jahr 1872 basiert. Darin geht es um einen Psychologen des 19. Jahrhunderts, der eine 21-jährige Frau davon abhalten soll, ihrer Mutter und Großmutter in einer mysteriösen Tradition zu folgen: Diese hatten sich beide an ihrem 22. Geburtstag getötet (Produktion: GATE, Gagern Television & Film Produktion). Cow on the Run ist eine Familiengeschichte, die auf der Geschichte der bekannten Kuh Yvonne basiert. Irina Probost, Kirsty Peart und Jess Kedward schreiben das Drehbuch, das als Animationsfilm umgesetzt werden soll (Papa Löwe Filmproduktion). Rudolf Herfurtner erzählt in Das Geschenk des weißen Pferdchens das Märchen des jungen mongolischen Hirten Suhe und seines Pferdes, das magische Kräfte besitzt (Kevin Lee Film). Little India von Arnd Schimkat handelt von einem krisengeplagten Mann, der eine neue Sicht auf das Leben gewinnt, als er die Mitarbeiter eines alternativen Restaurants kennenlernt (Poppular Pictures). In Roland Suso Richters Aloony entsteht nach einem Hackerangriff auf ein Forschungszentrum eine künstliche Intelligenz, die zunehmend bedrohlich wird (Produktion: Ziegler Film München). Detlef Bothe erzählt in Unsere schöne Reise von drei sehr unterschiedlichen erwachsenen Geschwistern, die gemeinsam mit ihren kranken Eltern auf eine skurille Reise gehen (Produktion: Olga Film).

Verleih und Vertrieb

Mit insgesamt 1,125 Millionen Euro unterstützt der FFF Verleih und Vertrieb von 13 Filmen, die demnächst in die Kinos kommen: Heiter bis wolkig, Wer's glaubt wird selig, Die Vampirschwestern, Die Vermessung der Welt, Vatertage, Bavaria - Traumreise durch Bayern, Omamamia, Ludwig II., Die Wand, Nachtlärm, More than Honey, Hannah Arendt, Kalif Storch.

Quelle: FilmFernsehFonds Bayern