Der Produzent Gyula Trebitsch ist am 12. Dezember 2005 im Alter von 91 Jahren in Hamburg verstorben. Er war einer der bedeutendsten und erfolgreichsten Filmschaffenden in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland.
Am 3. November 1911 in Budapest als Sohn jüdischer Eltern geboren, überlebte Gyula Trebitsch die Verfolgung durch die Nationalsozialisten und die Gräuel der Zwangs- und Konzentrationslager. 1947 gründete er gemeinsam mit Walter Koppel, ebenfalls ein Verfolgter des NS-Regimes, die Real-Film GmbH, die ab 1948 im eigenen Atelier in Hamburg-Wandsbek produzierte.
In den 1950er Jahren erlangt die Real-Film internationale Aufmerksamkeit mit ihren anspruchsvollen Publikumsfilmen, darunter die von Helmut Käutner inszenierten Erfolge "Des Teufels General", "Der Hauptmann von Köpenick" und "Die Zürcher Verlobung"
Gyula Trebitsch erkannte früh die wachsende Bedeutung des Fernsehens und legte Ende der fünfziger Jahre den Grundstein für einen der wichtigsten TV-Produktionsstandorte in Deutschland: Seit 1960 unter dem Namen Studio Hamburg bekannt, wird in dem von Trebitsch kontinuierlich ausgebauten Studio- und Dienstleistungsbetrieb bis heute Fernsehgeschichte geschrieben.
Für seine jahrzehntelangen Verdienste um die deutsche Film- und Fernsehlandschaft und sein unermüdliches soziales und kulturelles Engagement wurde Gyula Trebitsch vielfach ausgezeichnet, u.a. mit der Ehrenplakette des Senats der Hansestadt Lübeck, dem Hamburger Bürgerpreis, der Bürgermeister-Stolten-Medaille des Senats der Freien und Hansestadt Hamburg, dem Ehrenpreis des Deutschen Filmpreises für das Lebenswerk sowie der Ehrennadel der Spitzenorganisation der deutschen Filmwirtschaft (SPIO).