"Mein Kino" – Erinnerungen und Visionen

Quelle: Anna Brenken: "Medienfabrik Zeisehallen", Hamburg: Ellert&Richter 1993
Medien-Fabrik Zeisehallen, Hamburg-Ottensen
 

Das vergangene Filmjahr in Deutschland war auch geprägt von der viel zitierten Krise des Kinos. Rückläufige Besucherzahlen und die kontroverse Diskussion über eine wachsende Bedeutung von DVD, Pay-TV und Video-on-Demand für die wirtschaftliche Auswertung von Filmen ließen bisweilen den Eindruck entstehen, dass der historische Status des Kinos als vorrangiger und bevorzugter Ort der Filmrezeption akut bedroht ist. Solchen pessimistischen Prognosen steht jedoch die unveränderte Einzigartigkeit des Erfahrungsraums Kino entgegen. Um dessen Vergangenheit und Zukunft geht es in der Rubrik "Mein Kino – Erinnerungen und Visionen", in der Persönlichkeiten und Institutionen ihr professionelles und persönliches Verhältnis zum Kino beschreiben. Die Reihe soll fortgesetzt werden, so dass hier über die nächsten Wochen und Monate ein Panorama verschiedener Positionen entsteht, welches die Vielfalt der deutschen Kinolandschaft widerspiegelt. Die Kinomacher widmen sich dabei in ihren Texten auch jenen Fragen, die jeden Filmbesucher bewegen: Was bedeutet das Kino für mich? Welche Erfahrungen und Erlebnisse haben mein Verhältnis zum Kino geprägt? Wie sieht mein Traum, meine Vision vom Kino aus? Was die individuellen Beiträge eint, ist die ungebrochene Leidenschaft für den Film, die Liebe zum Lichtspieltheater und seinem Publikum sowie die Erkenntnis, dass auch nach mehr als 100 Jahren Filmgeschichte die Zukunft des Kinos noch längst nicht geschrieben ist.