Summary
We are Young. We are Strong.
It is impossible to forget the images from the 24th August 1992 when, in the eastern German city of Rostock, a rampaging mob, to the applause and cheering of more than 3,000 bystanders, besieged and set fire to a residential building containing, among others, more than 120 Vietnamese men, women and children on what has since become known as "The Night Of The Fire."
The riots became a symbol for xenophobia in the just recently reunited Germany.
"We are Young. We are Strong." recounts the incident from the perspectives of three very different characters. Lien is a Vietnamese woman who settled in Germany, but at the end of the day she will be fighting for her life wondering if the place she called home could ever be one for her. Stefan and his friends are part of the night's violent turmoil. Young and angry, bored during the daytime, they look forward to the nightly riots and clashes with the police and foreigners. Unable to cope with his grief at the loss of a friend, Stefan gets lost in a circle of violence. Stefan's father Martin is an ambitious local politician, trapped in a dilemma: does he advance his career or stand up for his ideals and take responsibility, which includes that for his son?
Source: German Films Service & Marketing GmbH
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Auch Stefan (Jonas Nay), der Sohn eines SPD-Lokalpolitikers (Devid Striesow), der wie seine Genossen aus Angst vor der CDU-Opposition kuscht anstatt beherzt einzugreifen gegen die von Rechtsradikalen aufgestachelten Randalierer oder wenigstens gegen diesen Mob Partei zu ergreifen, streift mit seiner Clique ziellos durch die Gegend. Stefan ist kein Neonazi, sieht in seinem Vater und den regierenden Genossen, darunter dem Ober-Strippenzieher Jürgen (Axel Pape), die sich lieber zur Grillfete mit den Spitzen der Landespartei treffen als vor Ort in Lichtenhagen Flagge zu zeigen, aber auch kein Vorbild: Demokratie ist für ihn nur ein Schlagwort - wie vor der Wende Sozialismus…
Ohne alle Schwarzweißmalerei, sondern mit Feingefühl und Sensibilität folgt Burhan Qurbani in „Wir sind jung. Wir sind stark.“ dem schmalen Grat zwischen Verlust von Identität und der daraus resultierenden Flucht in eine Ideologie, die vermeintlich eine Perspektive verspricht. Mutig zeichnet der Regisseur das Bild einer verlorenen Generation und das moralische Versagen der Gesellschaft, sich um die Menschen zu kümmern.
Und vor allem: Qurbani erzählt diese sehr authentische, zunächst in Schwarz-Weiß gedrehte Geschichte aus der Sicht der Jugendlichen. Bei denen es nur ein kleiner Schritt vom „Oi“-Gebrüll der Neonazis zum vertrauten „Kleinen Trompeter“ der Jungen Pioniere oder gar der „Internationale“ ist: Sie sind auf der Suche, flüchten sich in Gemeinschaftsrituale, nähern sich in zarter erster Liebe an – wie Stefan und Jennie („Ich brauche keinen Traum, ich brauche Sicherheit“): „Total frei sein heißt total allein sein.“
Regisseur und Ko-Autor Qurbani hat für den gut zweistündigen Film ein starkes, geschlossenes Schauspielerteam vor der Kamera Yoshi Heimraths versammelt, was sicherlich auch zu den Preisen bei den 48. Internationalen Hofer Filmtagen 2014 (Bestes Kostüm- und Szenenbild), beim 9. Festival Internationale del Film di Roma 2014 (Bester Schnitt und Bester ausländischer Film) sowie beim 28. Braunschweig International Filmfestival 2014 (deutsch-französischer Jugendpreis „Kinema“) beigetragen hat.
Nach „Shahada“, seinem Diplomfilm an der Filmakademie Baden-Württemberg, der im Wettbewerb der Berlinale 2010 lief und beim Chicago International Film Festival mit einem Golden Hugo ausgezeichnet wurde, ist „Wir sind jung. Wir sind stark“ der zweite Spielfilm von Burhan Qurbani, der 1980 in Erkelenz als Sohn afghanischer Eltern geboren wurde. Seine Kurz-Dokumentation „Krieger ohne Feind“ wurde 2011 mit dem Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnet.
Pitt Herrmann