Was man von hier aus sehen kann

Deutschland 2021/2022 Spielfilm

Summary

What You Can See From Here

Aron Lehmann, director of the award-winning "The Most Beautiful Girl in the World", has adapted Mariana Leky’s 2017 international bestseller set in a remote village in Germany’s Westerwald mountain range. Her novel has been translated into 14 languages, with over 600,000 copies sold in Germany alone.

Selma (played by Corinna Harfouch) has a special gift since she is able to foresee death. Whenever an okapi appears to her in a dream, someone in the village dies the next day. However, it’s unclear who will be next. Selma’s granddaughter Louise (Luna Wedler) now looks on as the whole village gets ready: final preparations are being made, secrets revealed, confessions made, and love declared....

Source: German Films Service & Marketing GmbH

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Heinz17herne
Heinz17herne
„Ich kenne hier niemand, der nichts versteckt“ sagt Luise, die Ich-Erzählerin, die bei ihrer Großmutter Selma in einem abgelegenen Dorf im Westerwald aufgewachsen ist (gedreht wurde im September und Oktober 2021 im hessischen Dörfchen Ulrichstein) und nun in der Buchhandlung von Herrn Rödder arbeitet. Schon als Kinder waren Luise und Martin unzertrennlich. In Selmas Dielenboden markiert ein roter Kreis, den der Optiker seinerzeit als Warnung gezogen hat, die Stelle, in der Oma in jungen Jahren beim Servieren einer Entenbrust eingebrochen ist.

Oma Selma hat eine besondere Gabe, denn sie kann den Tod voraussehen. Immer, wenn sie an ihren verstorbenen Mann gedacht hat und ihr dann im Traum ein Okapi erschienen ist, starb am nächsten Tag jemand im Ort. Viermal ist das bereits passiert und stets war unklar, wen es treffen wird. Etwa den Optiker, der mit inneren Stimmen kämpft, welche seine Gedanken und Handlungen stets in Frage stellen oder spöttisch kommentieren, und der heimlich Selma liebt, ihr seit Jahren Liebesbriefe schreibt, aber nicht den Mut aufbringt, sie ihr zu übergeben?

Oder Martins Vater, den zornigen Palm, der immer betrunken ist und seinen Sohn schlägt? Die abergläubische Elsbeth, welche buddhistische Mönche in ihrem Haus beherbergt? Gar Luises Mutter, die Blumenladenbesitzerin Astrid, deren Gatte, der Dorfarzt, sich früh aus dem Staub gemacht hat („Ich will hier einfach nicht vergammeln“) und Trost gefunden hat beim Eiscafé-Besitzer Alberto, der eigentlich gar kein Italiener ist, sondern ein Grieche? Vielleicht die immer so traurig ausschauende, in Wirklichkeit aber nur schlecht gelaunte Marlies, die an Lidwandentzündung leidet und nur Luise und Martin in ihr abbruchreifes Haus einlässt? „Mich triffts bestimmt nicht“, ist Marlies überzeugt, „das muss ich schon selbst erledigen.“

„Mir tut alles so weh. Alt sein ist scheiße“ nimmt Selma kein Blatt vor den Mund, als Luise vorbeischaut und ihre Befürchtung offenbart, von ihr das zweite Gesicht geerbt zu haben. Denn nun hat auch sie im Traum ein Okapi gesehen, was die schwatzhafte Elsbeth sogleich unter die Leute bringt. Im ganzen Dorf geht die Todesangst um und der einzige Briefkasten quillt förmlich über vor letzten Geständnissen. Und dann ist auch noch Selmas Hund Alaska verschwunden, drei Mönche helfen bei der Suche, darunter auch der 25-jährige Frederik, in den sich Luise sogleich verliebt. Doch der heimliche Schokoladenliebhaber wird bald in sein Kloster nach Japan zurückkehren…

Mit „Was man von hier aus sehen kann“ gelang der in Berlin und Zürich lebenden Autorin Mariana Leky 2017 ein wahrer Überraschungshit. Der 320-Seiten-Roman wurde seither mehr als 800.000-mal verkauft und in 22 Sprachen übersetzt, Sandra Hüller hat das Hörbuch noch im gleichen Jahr für tacheles!/Roof Music eingesprochen. Aron Lehmann hat daraus ein phantasievolles, gut einhundertminütiges Drama über die Liebe unter schwierigen Vorzeichen und die Suche nach dem Sinn im Leben gemacht.

Dabei ist der Tod ein ständiger Begleiter des Lebens und der Liebe. Selma trauert ihrem Gatten immer noch nach, obwohl sie in seinem Tagebuch lesen musste: „Der Sex mit Renate raubt mir den Verstand.“ Und Luise kommt einfach nicht über den Unfalltod Martins hinweg, der beim täglichen Gedächtnis-Spiel im Schienenbus zur Schule aus dem Zug gefallen ist. Sein Vater Palm ist darüber zum Abstinenzler und gläubigen Christen geworden.

„Was man von hier aus sehen kann“ ist ein großartiger, hochkarätig besetzter Film über das Leben, verpasste Chancen, Glück und Trauer, dessen Protagonisten sich gleich zu Beginn vor der Kamera positionierend vorstellen. Seine verwickelte Handlung wird auch durch die ständige Vermischung der Zeitachse nicht konkret fassbar: eine heutige, von der Landschaft und ihren skurrilen Bewohnern lebende Dorfgeschichte mit Zug ins Legenden- und Märchenhafte.

Pitt Herrmann

Credits

All Credits

Director

Assistant director

Script supervisor

Screenplay

Director of photography

Assistant camera

Steadycam operator

Visual effects

Still photography

Lighting design

Key grip

Production design

Art director

Set design

Stand-by props

Costume design

Assistant editor

Sound assistant

Audio mixing

Stunt co-ordinator

Cast

in co-production with

Line producer

Unit production manager

Production coordinator

Original distributor

Shoot

    • 28.09.2021 - November 2021: Ulrichstein, München [knapp 40 Drehtage]
Duration:
109 min
Format:
DCP, 1:2,39 (Cinemascope)
Video/Audio:
Farbe, Dolby 7.1
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 18.11.2022, 236295, ab 12 Jahre / feiertagsfrei

Screening:

Uraufführung (DE): 12.12.2022, München, Arri-Kinos;
Kinostart (DE): 29.12.2022

Titles

  • Originaltitel (DE) Was man von hier aus sehen kann
  • Weiterer Titel (eng) What You Can See From here

Versions

Original

Duration:
109 min
Format:
DCP, 1:2,39 (Cinemascope)
Video/Audio:
Farbe, Dolby 7.1
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 18.11.2022, 236295, ab 12 Jahre / feiertagsfrei

Screening:

Uraufführung (DE): 12.12.2022, München, Arri-Kinos;
Kinostart (DE): 29.12.2022

Awards

Hessischer Film- und Kinopreis 2023
  • Schauspieler*innen-Preis des Hessischen Rundfunks, Ensemble
FBW 2022
  • Prädikat: besonders wertvoll