Credits
Director
Screenplay
Director of photography
Editing
Music
Cast
- Ena
- Sieghart
- Mathias
- Großvater
- Enas Mutter
- Braschka
- 1. Kollege
- 2. Kollege
- 1. Musiker
- 2. Musiker
All Credits
Director
Assistant director
Screenplay
Scenario
Script editor
Director of photography
Assistant camera
Still photography
Production design
Set construction
Prop master
Make-up artist
Costume design
Costumes
Editing
Audio mixing
Music
Conductor
Music performer
Cast
- Ena
- Sieghart
- Mathias
- Großvater
- Enas Mutter
- Braschka
- 1. Kollege
- 2. Kollege
- 1. Musiker
- 2. Musiker
- Siegharts Vater
- Siegharts Bruder
- Hotelwirtin
- Sängerin
Production company
Unit production manager
Location manager
Original distributor
Duration:
2578 m, 94 min
Format:
35mm, 1:1,66
Video/Audio:
Orwocolor, Ton
Screening:
Uraufführung (DD): 30.05.1990, Berlin, Kino International;
Kinostart: 01.06.1990
Titles
- Originaltitel (DD) Sehnsucht
Versions
Original
Duration:
2578 m, 94 min
Format:
35mm, 1:1,66
Video/Audio:
Orwocolor, Ton
Screening:
Uraufführung (DD): 30.05.1990, Berlin, Kino International;
Kinostart: 01.06.1990
Digitalisierte Fassung
Duration:
94 min
Format:
DCP 2k, 1:1,66
Video/Audio:
Farbe, Mono
Die Digitalisierung dieses Films wurde 2019 im Rahmen des Förderprogramm Filmerbe gefördert.
Das Förderprogramm Filmerbe (FFE) von BKM, den Ländern und FFA stellt seit dem 1. Januar 2019 für den Zeitraum von zehn Jahren jährlich bis zu 10 Millionen Euro für die Digitalisierung von Kinofilmen zur Verfügung.
Für die abendfüllenden Spiel- und Dokumentarfilme in diesem Förderprogramm stellt filmportal.de die jeweiligen Filmanfänge bereit. Eine Übersicht über alle geförderten Filme auf filmportal.de finden Sie hier.
Weitere Informationen unter www.ffa.de
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Mein Mann Dieter kluge hat in diesem Film Herrn Ulrich getubelt nun möchte er gerne diesen Film mal anschauen.
Wie kommen wir zu diesen Film
Als der Wasserbauingenieur Sieghart in einer stürmischen Gewitternacht mit seinem Geländewagen in einem Schlammloch stecken bleibt, sieht er durch sein Fernglas ein Licht in der Ferne. Durch die Fensterscheibe beobachtet er zwei junge Leute, die offenbar ein Paar sind, sich aber stumm am Tisch gegenübersitzen: ihre Hände berühren sich nicht wirklich. Der völlig Durchnässte wird, als er sich bemerkbar macht, von der sorbischen Bäuerin Ena aufgenommen. Sie lebt mit ihrer Mutter und dem Großvater auf einem abgelegenen Gehöft und ist mit dem Nachbarn Mathias verlobt.
„Schönes Stück Erde hier, wie im Märchen“ beschreibt Sieghart die Lausitz, wohin es den weltgewandten Ingenieur mit zwei Kollegen zu Probebohrungen verschlagen hat. „Im Märchen geschehen Wunder, hier nicht“ antwortet Ena, die sich liebevoll um ihre Pferde kümmert. Und die Gefahr erkennt, sich seiner Avancen auf Dauer nicht erwehren zu können: Sie beauftragt den traditionellen Hochzeiter Braschka, vorzeitig das Großereignis für die ganze Region einzuleiten.
Mathias, der mit seinem Pferd den P 3 aus dem Schlammloch zieht, bleibt die gegenseitige Zuneigung seiner Verlobten und des Fremden, der Ena mehrfach nach Einkäufen im Dorf samt Fahrrad zum Hof fährt, nicht verborgen. Schon Siegharts Vater war Brunnenbauer, sein Bruder bereist als Kapitän die Weltmeere: das Tiefe und das Weite ist ihm förmlich in die Wiege gelegt worden. „Ein bisschen lieber Gott spielen“ nennt der vor Ideen sprühende Sieghart seinen Beruf und die damit verbundenen Möglichkeiten, eine Landschaft neu zu gestalten. Was den heimatverbundenen Sorben Sorgenfalten auf die Stirn treiben könnte.
Die bald einen opulenten Polterabend feiern, auf dem Sieghart bekundet, bald wegzugehen: „vielleicht weit, weit genug.“ Nach einer rasenden Fahrt zu dritt in der Hochzeitskutsche, welche am Steg eines Sees zerschellt, bleibt Mathias verschwunden. Und einer Hochzeit der entgeisterten Braut mit Sieghart steht nach Monaten der Trauer nun nichts mehr im Wege. Als Ena mit ihm nach Paris geht, wo der junge DDR-Ingenieur rasch zum gefragten Experten aufsteigt, fremdelt sie mit dem pulsierenden Leben der Seine-Metropole ebenso wie mit der französischen Sprache. Und immer wieder taucht Mathias vor ihrem inneren Auge auf: „Du kannst mich nicht vergessen. Niemals!“ Als Sieghart eine vom Großvater erhaltene Holzfigur, eine sorbische Göttin des Lebens, beim Antiquitätenhändler versetzt, kann auch ein schickes Peugeot Cabrio den Bruch nicht mehr kitten…
Nach seiner Novelle „Der Kirschbaum“ aus dem Jahr 1984 hat Jurij Koch das Szenarium zu Jürgen Brauers poetisch-melancholischer Geschichte einer Dreiecksbeziehung verfasst, welche den Culture Clash der deutsch-deutschen Wendezeit wie kaum ein zweiter Spielfilm spiegelt: Heimat und Ferne, Tradition und Fortschritt, Sozialismus und Kapitalismus. Jürgen Brauer hat sich zunächst als Kameramann einen Namen gemacht, bevor er auch als Regisseur reüssierte. Für seinen künstlerisch bedeutendsten Defa-Film „Sehnsucht“, der mit langen und häufig auch stummen Einstellungen das Vorbild des französischen Kinos keineswegs leugnet, steuerte Brauer auch das Drehbuch bei und stand hinter der Kamera.
„In dieser Gegensätzlichkeit ging es uns um die Konfrontation unterschiedlicher Welten“, so Brauer gegenüber dem Mitteldeutschen Rundfunk, der den Film dreißig Jahre nach der Uraufführung, die am 30. Mai 1990 im Berliner International im Trubel der Wiedervereinigung unterging, am 13. Juli 2020 als TV-Erstaufführung zeigte. Er erinnert sich an die die Aufnahmen unter erschwerten finanziellen Bedingungen: „Zum Dreh fuhr ein Ministab für eine Woche und jeder von uns musste noch einen anderen Job übernehmen. Die Maskenbildnerin zum Beispiel war auch für die Kostüme verantwortlich und ich hatte die Kamera fast nur auf der Schulter, damit die Technik auf ein Minimum reduziert werden konnte. Wir wollten jede Minute nutzen, haben gedreht was wir konnten, sind mit viel Material nach Hause gekommen. (...) Möglicherweise konnten wir uns von dem einen oder anderen Stück 'Paris' später beim Schnitt nicht trennen. So erscheint's mir heute.“
Pitt Herrmann