Summary
Class Reunion
30 years have passed since Andreas, Nils and Thomas graduated from high school. When they receive an invitation for a class reunion, the three friends face a crisis as the big dreams and goals of their younger selves have long evaporated into thin air and have given way to the disillusionments of adulthood: relationship problems, rebellious children, stress at work. Still, they want to prove to themselves as well as to their former classmates that they still got it. Thus, the trio heads out early to spend some extra days at the luxury hotel where the class reunion is set to take place. They plan to let their hair down just like in the good old days. Unfortunately, Thomas brought a chaperon with him: Lili, the sassy daughter of his girlfriend Linda, who gave Lili the order to keep an watchful eye on the DJ and womanizer. When the day of the class reunion finally arrives, it doesn’t take long before chaos takes over.
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Dass Til Schweiger seine Filme gerne mit seinen untalentierten Familienmitgliedern und Kumpels besetzt, ist man ja inzwischen gewohnt. Es ist schon tragisch, dass Milan Peschel sich dem niedrigen Niveau so selbstverständlich anpasst und sich im wahrsten Sinn des Wortes zum Affen macht. Peschel ist anerkannter Theaterdarsteller und Theaterregisseur und bekam für seine Kinorolle als Krebskranker in HALT AUF FREIER STRECKE einen Bundesfilmpreis. Vermutlich um Gage zu verdienen, wirkte er bereits in mehreren peinlichen Filmen von und mit Matthias Schweighöfer mit. Ebenfalls bedauernswert ist der österreichische Filmstar Simon Schwarz als Moderations-Hampelmann bei der Klassenfeier; er spielte in mehreren österreichischen Brenner-Krimis mit Josef Hader mit und konnte als Co-Ermittler in den bayerischen Eberhofer-Krimis immerhin seine Würde bewahren.
Sehr negativ fallen die extrem aufdringlichen Produktplatzierungen auf, die alle als Sponsoren im Abspann aufgezählt sind, darunter ein Versicherungskonzern, für den Schweiger gemeinsam mit seiner Tochter Emma Tiger Werbung macht.
Sehr anstrengend und teilweise unzumutbar ist die Montage. Til Schweiger ist selbst für den Endschnitt verantwortlich und zerlegt einfache Dialogszenen von zwei Minuten am Frühstückstisch oder an der Hotelrezeption in 60, 80 oder 100 Einstellungen von wenigen Sekunden oder Sekundenbruchteilen. Damit tut er weder uns noch seinen Darstellern*innen einen Gefallen, da ihre „Leistungen“ kaum betrachtet werden können. Dabei hätte ich einige Bilder, die ich lieber vergessen würde, wie die lila angeschwollenen Testikel von Nils (Samuel Finzi), gerne kürzer oder gar nicht gesehen. Eine hektische Montage kann bei Actionszenen oder zur Visualisierung einer Verunsicherung oder Paniksituation sehr sinnvoll sein, aber nicht bei ruhigen Dialogszenen; das ist das kontraproduktiv und nervig. Hier sieht man, was für ein miserabler Regisseur Til Schweiger ist und dass er keine Ahnung von Filmsprache hat. Entweder Schweiger passierten immer wieder Anschlussfehler oder andere Filmfehler, die er durch die Montage kaschieren möchte, oder er findet das gut so; in beiden Fällen ist er als Regisseur einfach nur unfähig. Besonders diese Montage und die penetrante Musikberieselung mit Schmusepop-Kakophonie machen den gesamten Film zu einer kinematografischen Nahtoderfahrung und neben anderen beschriebenen Mängeln zum schlechtesten Film des Jahrzehnts.
Ein Dialogsatz ist allerdings herausragend: „Pferden würde man den Gnadenschuss geben, wenn sie so werden wie wir.“ (oder so ungefähr). Das kann man auch auf Schweiger & Co. übertragen; sie bekommen für ihre Machwerke allerdings Filmförderung rektal verabreicht.
Im Abspann finde ich insgesamt drei weitere Schweiger-Familienmitglieder, darunter seinen Sohn Valentin, der sich inzwischen vom Praktikanten bis zum Kamera-Assistenten hocharbeitete.
Es ist übrigens eine Neuverfilmung einer erfolgreichen dänischen Filmkomödie bzw. einer Komödientrilogie und auch die kommenden beiden geplanten Fortsetzungen basieren auf den dänischen Teilen 2 und 3. Sehr originell … Klassentreffen 2.0 wird trotz des miserablen filmischen 1.0-Ergebnisses bereits mit einer Million Filmförderung gesponsort.
An Halloween schaute ich mit einem interessierten Freund ein ganz besonderes Horror-Doppelprogramm: HOT DOG und KLASSENTREFFEN 1.0. Wir schauten Aufnahmen aus dem Programm eines nicht genannten Abo-Senders, den ich zum Pauschalpreis empfange; für die schlechtesten Filme des Jahrzehnts wird natürlich kein Geld ausgegeben. Wir mussten sehr viel und oft lachen. Wir lachten aber nicht, weil es so lustig war, was wir sahen. Wir lachten aus Verzweiflung. Wir hätten eigentlich passend zu den Filmen und zu Halloween schreien müssen und wollen, was wir aus Rücksicht auf die Nachbarschaft vermieden. Er nannte den Abend sehr treffend Schweigoween. Aber der Kürbiseintopf war sehr lecker.
Die schlechtesten Filme des Jahrzehnts 2010 bis 2019 gibt es hier:
https://www.freitag.de/autoren/martin-betzwieser/die-schlechtesten-filme-des-jahrzehnts-vol.1
Filmportal.de ist mehrfach verlinkt.