Credits
Director
Screenplay
Director of photography
Editing
Music
Cast
- Johann Sebastian Bach
- Anna Magdalena Bach
- Emmanuel Bach
- Elisabeth Bach
- Gottfried Heinrich Bach
- Friedemann Bach
- Maria Stieglitz
- Christian Henrici
- Matthias Gesner
- Johann Adolph Hasse
Production company
Producer
All Credits
Director
Screenplay
Director of photography
Production design
Make-up artist
Costume design
Editing
Music
Cast
- Johann Sebastian Bach
- Anna Magdalena Bach
- Emmanuel Bach
- Elisabeth Bach
- Gottfried Heinrich Bach
- Friedemann Bach
- Maria Stieglitz
- Christian Henrici
- Matthias Gesner
- Johann Adolph Hasse
- Sybilla Bose
- Carl Gotthelf Gerlach
- Superintendant
- Stadtrat Adrian Stieglitz
Production company
in association with
Producer
Producer (TV)
Shoot
- 24.01.2024 - 06.03.2024: Weimar, Buttstädt, Merseburg, Greillenstein und Horn (Niederösterreich)
Duration:
90 min
Format:
DCP
Video/Audio:
Farbe, Ton
Screening:
Uraufführung (DE): 30.10.2024, Biberach, Filmfestspiele
Titles
- Originaltitel (DE) Bach - Ein Weihnachtswunder
- Arbeitstitel Bach - Eine Weihnachtsgeschichte
Versions
Original
Duration:
90 min
Format:
DCP
Video/Audio:
Farbe, Ton
Screening:
Uraufführung (DE): 30.10.2024, Biberach, Filmfestspiele
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Bach plant musikalisch Ungeheuerliches aus Sicht seiner Zeitgenossen: Gottes Wort als musikalisches Kunstwerk! Der mächtige Stadtrat Christian Stieglitz, der ihn lediglich als Lehrer und Chorleiter eingestellt hat und entsprechend honoriert, weist das musikalische Genie an der Seite des um seinen Einfluss bangenden Superintendenten in die Schranken: Bach soll nicht wieder „opernhafte“ Musik komponieren.
Der stets in Finanznöten steckende Familienvater widersetzt sich dennoch den Maßgaben der weltlichen und geistlichen Obrigkeit. Rückhalt findet er bei seiner Frau, der begabten Sängerin Anna Magdalena Bach, die sich klug an Stieglitz‘ Ehefrau Erdmuthe wendet, die hier als moderne, selbstbewusste und ihren konservativen Gatten durchaus beeinflussende Frau gezeichnet wird. Willige, weil von seiner künstlerischen Mission überzeugte Helfer findet Bach bei zahlreichen Mitarbeitern, die sich Tage und Nächte um die Ohren schlagen, um die Stück für Stück entstehende Mammut-Komposition auf Notenpapier zu kopieren – mit Feder und Tinte. Unter ihnen mit Christian Friedrich Henrici sein wichtigster, unter dem Pseudonym „Picander“ schreibender Textdichter.
Die achtjährige Elisabeth Bach, die sich rührend um ihren zwei Jahre älteren Bruder Gottfried kümmert und ihn vor Anfeindungen der Thomasschüler bewahrt, muss daher auf eigene Faust den Weihnachtsbaum für die Familie besorgen. Denn je näher die Aufführung des Weihnachtsoratoriums rückt, um so hektischer geht es im Hause Bach zu. Erst als der Patriarch dem Talent des von ihm geringgeschätzten zweitältesten Sohns Carl Phillip Emanuel vertraut, nach einem ersten herzergreifenden, aber gescheiterten Versöhnungsversuch Gottfrieds ist letzterer zunächst spurlos verschwunden, kann die Aufführung in der Thomaskirche zum erhofften Triumph führen mit der gut ein Jahr später erfolgten Berufung Johann Sebastian Bachs zum sächsischen Hofkomponisten.
Der, so das ARD-Presseheft, „historische Event-Familienfilm“, erstausgestrahlt am 18. Dezember 2024 in der ARD, erzählt von der Entstehung des Weihnachtsoratoriums von Johann Sebastian Bach in den Tagen vor Heiligabend des Jahres 1734. Dabei hat der Drehbuchautor Christian Schnalke den Fokus gleichermaßen auf den im Grunde liebevollen Familienmenschen und genialen Komponisten Bach gerichtet, der inbrünstig davon überzeugt ist, den Gläubigen die Geschichte von der Geburt Jesu mit Musik eindrücklicher näherbringen zu können, als es das Bibelwort jemals vermochte.
Neben Devid Striesow in der Rolle des Leipziger Kantors, der 51-Jährige speckte dafür zwanzig Kilo auf, verkörpert Verena Altenberger mit eindrucksvoller Glaubwürdigkeit die gefragte Sängerin, 13-fache Mutter und geplagte Ehefrau Anna Magdalena Bach. Die Szenen am Grab ihrer bis dahin sieben gestorbenen Kinder, auch an der Seite ihres besonders schutzbedürftigen Sohnes Gottfried, gehören zu den emotionalen Höhepunkten des auch diesbezüglich fiktiven Spielfilms.
Der ebenso Johann Sebastian Bachs erwachsenen Sohn Carl Phillip Emanuel als talentierten Familienmenschen würdigt. Er ist mit Striesows Sohn Ludwig Simon besetzt, beide standen nach der „Tatort“-Folge „Söhne und Väter“ (2017) das zweite Mal gemeinsam vor einer Kamera. Emanuel feierte im fernen Hamburg große Erfolge, heute reicht seine Bekanntheit als „CPE Bach“ beinahe an die seines Vaters heran im Gegensatz zu seinem älteren Bruder Friedemann, Papas Liebling.
Der Kampf der Bachs um künstlerische Freiheit gegen politische und kirchliche Bevormundung versinnbildlicht für die Filmemacher eine neue Ära des emanzipatorischen Aufbruchs. Da über die Entstehung des Weihnachtsoratoriums nur wenig überliefert ist, nutzen sie biographische Leerstellen. Dass mit Christian Stieglitz ein politischer Gegenspieler erfunden wurde, obwohl bekannt ist, dass der damalige Leipziger Bürgermeister Gottfried Lange ein bekennender Bach-Anhänger und zudem Taufpate Gottfried Bachs war, ist den Anforderungen des Mediums geschuldet. Dass sich die achtjährige Tochter Elisabeth lautstark bei der Mutter in der Küche beklagt, als „Frau“ nicht mit den Thomanern singen zu dürfen, ist wie manche andere emanzipatorische Zutat dem heutigen Zeitgeist zuzurechnen. Sodass eher von einem ahistorischen Eventfilm gesprochen werden müsste.
Pitt Herrmann