Biografie
Peter Gorski wurde am 7. September 1921 in Berlin geboren. Im Zweiten Weltkrieg Soldat, nahm er im Fronturlaub Kontakt mit dem von ihm verehrten Gustaf Gründgens auf und wurde dessen Freund und Lebensgefährte. 1949 adoptierte Gründgens ihn, mit der Begründung, dieser habe ihm im Jahr 1945 "durch seinen unerschrockenen Einsatz" das Leben gerettet.
Ab etwa 1953 trat Peter Gorski am Düsseldorfer Schauspielhaus, dessen Intendant Gustaf Gründgens zu dieser Zeit war, als Regieassistent und Regisseur in Erscheinung. Es folgten Inszenierungen am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, darunter Komödien wie 1958 "Der Triumph der Medizin" von Jules Romains und 1963 "Die lustigen Weiber von Windsor" von Shakespeare, aber auch "Unter dem Milchwald" von Dylan Thomas im Jahr 1960. Im selben Jahr leitete Gorski die Verdi-Oper "Don Carlo" bei ihrer Wiederaufnahme bei den Salzburger Festspielen nach Gründgens' Inszenierung von 1958.
1960 wurde Gründgens' vielgerühmte Inszenierung von Goethes "Faust I" am Deutschen Schauspielhaus Hamburg mit ihm selbst in der Rolle des Mephisto und Will Quadflieg als Faust für die Leinwand adaptiert; Peter Gorski übernahm die Regie für den Film. "Faust" wurde 1961 mit dem Deutschen Filmpreis als "hervorragender Dokumentar- und Kulturfilm" ausgezeichnet und ging als Kandidat der Bundesrepublik Deutschland in die Vorauswahl zum Oscar für den "besten fremdsprachigen Film".
Aufsehen erregten die juristischen Auseinandersetzungen um Klaus Manns Roman "Mephisto": Nach dem Tod von Gustaf Gründgens im Jahr 1963 wollte die Nymphenburger Verlagsanstalt im Zuge einer Gesamtausgabe von Manns Werken auch dieses Werk neue publizieren, dessen Hauptfigur Hendrik Höfgen deutlich von Gründgens' Biographie inspiriert war. Der Adoptivsohn und Alleinerbe Gorski reichte dagegen Klage ein, mit der Begründung, der Roman zeichne "ein verfälschtes, grob ehrverletzendes Bild von Gründgens". Die Klage wurde zunächst abgewiesen, in der Berufung wurde der Vertrieb der Ausgabe aber verboten, was 1971 in letzter Instanz bestätigt wurde. Als der Rowohlt Verlag zehn Jahre später den Roman veröffentlichte, schritt Gorski allerdings nicht dagegen ein.
Im Jahr 1999, zum 100. Geburtstag von Gustaf Gründgens, übergab Peter Gorski der Berliner Staatsbibliothek Dokumente aus dessen Nachlass im Umfang von mehr als 70 laufenden Metern.
Peter Gorski starb am 3. März 2007 in Manacor auf Mallorca.