Die Russen kommen

DDR 1968/1987 Spielfilm

Inhalt

Frühjahr 1945 in einem kleinen Ostseebad. Die Bewohner befürchten den Einmarsch der Russen. Der 15-jährige Günter glaubt jedoch fanatisch an den Endsieg und will seinen Beitrag dazu leisten. Er jagt einen geflüchteten Fremdarbeiter und nimmt dafür stolz das "EK II" entgegen.

 

Dass der Dorfpolizist den Mann erschießt, als er sein Versteck verlässt, findet Günter jedoch nicht in Ordnung. Als die Sowjetarmee kurz darauf den Ort besetzt, wird Günter wegen Mordes an dem Fremdarbeiter verhaftet. Er beteuert zwar seine Unschuld, will aber nicht zum "Verräter" werden. Der Fall wird dennoch aufgeklärt. Der schuldige Dorfpolizist versucht Günter unter Druck zu setzen. Dieser bricht jetzt sein Schweigen. Den feigen Mörder will er nicht länger decken.

Siehe auch: "Karriere" (1968-71)

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Heinz17herne
Heinz17herne
Heiner Carow erzählt die letzten Tage des Zweiten Weltkriegs aus der Perspektive eines 15-jährigen Hitlerjungen. Von Kameramann Jürgen Brauer in Schwarzweiß auf Breitwand-Format gedreht erhielt der Konrad Wolf gewidmete Film 1968 keine staatliche Zulassung. Was der expressiven Bildsprache und der Montage der Tagtraum-Szenen geschuldet sein mag, vor allem aber der ungeschminkten Wahrheit über die große Angst der deutschen Zivilbevölkerung vor sowjetischer Besatzung. Nicht zuletzt steht mit Günter Walcher kein antifaschistischer Held im Mittelpunkt, sondern ein naiver Mitläufer, der sogar noch in aussichtsloser Lage an den Sieg des Faschismus geglaubt hat und bereit gewesen ist, dafür sein junges Leben zu opfern.

Während Heiner Carow einige offenbar nicht im Defa-Giftschrank verschwundene Reste 1970 für seinen Film „Karriere“ verwandte, konnte „Die Russen kommen“ erst zwanzig Jahre später in einem aufwendigen Rekonstruktionsprozess aus den wenigen noch erhaltenen Teilen des Originalnegativs und Positivfragmenten zusammengefügt und am 3. Dezember 1987 im Kino International in Berlin uraufgeführt werden. Bei einer erneuten Restaurierung von 2014 bis 2016 entdeckten Mitarbeiter der inzwischen mit staatlicher Hilfe gegründeten Defa-Stiftung in der Arbeitskopie zahlreiche weitere Fragmente, mit denen sie den Film noch einmal völlig neu zusammensetzten. Aus Anlass des 75. Jahrestages des Endes des Zweiten Weltkriegs hat der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) den restaurierten und digitalisierten Film, in dem der Drehbuchautor Claus Küchenmeister in der zwar kleinen, für die Darstellung der Kriegstraumata aber wichtigen Rolle des Willi zu sehen ist, am 4. Mai 2020 als Bildschirm-Premiere im Dritten Programm des MDR ausgestrahlt.

Pitt Herrmann

Credits

Alle Credits

Länge:
2612 m, 95 min
Format:
35mm, Cine
Bild/Ton:
s/w, Ton
Aufführung:

Uraufführung (DD): 03.12.1987, Berlin, International

Titel

  • Originaltitel (DD) Die Russen kommen

Fassungen

Original

Länge:
2612 m, 95 min
Format:
35mm, Cine
Bild/Ton:
s/w, Ton
Aufführung:

Uraufführung (DD): 03.12.1987, Berlin, International

Formatfassung

Format:
DCP
Bild/Ton:
s/w, Ton
Aufführung:

Uraufführung (DE): 13.01.2016, Berlin, IFF

Auszeichnungen

Nationales Spielfilmfestival der DDR 1988
  • Beste Kostüme
  • Bester Schnitt
  • Beste Regie