Tanz mit dem Kaiser

Deutschland 1941 Spielfilm

Filme der NS-Zeit sind im Kontext der staatlich beeinflussten Produktion und Rezeption zu sehen. Mehr erfahren »

Inhalt

An Frauen hat Kaiser Josef II. von Österreich überhaupt kein Interesse, viel eher ist er alten Uhren oder Büchern zugeneigt. Seine Mutter, Kaiserin Maria Theresia, sieht das nicht gerne. Sie will ihren Sohn verheiraten. Nur findet Josef jedesmal einen Grund, sich aus dem Staub zu machen, wenn seine Mutter eine Kandidatin an den Hof einlädt. Als Josef mal wieder gemeinsam mit seinem Rittmeister von Kleber die Flucht antritt, angeblich um eine Inspektionsreise nach Siebenbürgen zu unternehmen, schlägt Amor zu. Allerdings trifft der Liebespfeil nicht Josef, sondern von Kleber. Bei einem Zwischenstopp auf einem Gutshof verliebt von Kleber sich in die verwitwete Hausherrin Christine von Alwin. Er gibt sich als Kaiser Josef aus, um das Inkognito seines Herrn nicht zu gefährden und ahnt nicht, welche Verwicklungen er damit auslöst. Auch Christine ist Feuer und Flamme für den vermeintlichen Kaiser. Nachdem die Männer an den Hof zurückgekehrt sind, trifft plötzlich ein Brief Christines an ihren geliebten "Kaiser" ein. Maria Theresia lädt die junge Dame ein.

 

Kommentare

Sie haben diesen Film gesehen? Dann freuen wir uns auf Ihren Beitrag!

Falk Schwarz
Die Tänzerin vom Hühnerhof
Was ist sie doch für eine verführerisch-aalglatte Schlange! Von Ehrgeiz besessen, auf den eigenen Vorteil bedacht und dann doch plötzlich wieder eine anschmiegsame Pussycat, die weiß, wie männliche Eitelkeit gekitzelt und wie sich die Herren um den Restverstand bringen lassen. Die Rökk beherrschte ihr Metier, changierend zwischen warm und kalt. Da ist so ein Axel von Ambesser als schwächelnder und waschlappiger Josef keine ernstzunehmende Partie. Sie lässt sich mit ihm ein, sie umgirrt ihn und bringt ihn schließlich so weit, dass er ihr ein eindeutiges Angebot macht. Sie lehnt natürlich ab, denn sie liebt ja den anderen, den ebenso gehemmten Albach-Retty. Oder tut zumindest so. Ambesser als lüsterner Josef? Ausserdem kommt dieser plötzliche Erotikeinbruch ganz unvorbereitet, sodass zunächst mal Regisseur Georg Jacoby erklären müsste, wie dieser Rollenbruch motiviert ist. Tut er aber nicht. Aber wer legt schon die Meßlatte der Wahrscheinlickeit an ein sonniges Märchen? Trotzdem: ist es bei der überritualisierten Wiener Hofsteife überhaupt denkbar, dass eine Frau in die kaiserlichen Gemächer vorgelassen wird, die soeben noch - selbstverständlich improvisiert, weil man ja in Siebenbürgen (wo sie herkommt) ständig in Ballettaufstellung tanzt und singt und lacht - mit einer wirbelnden Revuenummer dem Hofstaat fliegende Röcke vorführte? Benötigten solche Geheim-Alliancen nicht eher schummriges Dämmerlicht? Da schaut Albach-Retty wie von Ferne zu, hin und hergerissen zwischen der starr lächelnden, beineschwingenden Rökk und der Loyalität zu seinem kaiserlichen Dummbüdl. Als er sie schließlich doch für sich erobert, reist er ihr doch wahrhaftig auch noch hinterher und vertauscht so den Kaiserhof in Wien mit dem Hühnerhof in Hermannstadt. „Oh Herr, lass Abend werden! Die Nacht kommt von allein!“

Credits

Regie

Kamera

Musik

Darsteller

Alle Credits

Dreharbeiten

    • 02.04.1941 - September 1941: Siebenbürgen, Schloß Schönbrunn, Wien
Länge:
2729 m, 100 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Tobis-Klangfilm
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 28.10.1949, 00355, Jugendfrei / nicht feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 19.12.1941;
Berliner Erstaufführung (DE): 28.04.1942, Berlin, U.T. Wagnitzstraße

Titel

  • Originaltitel (DE) Tanz mit dem Kaiser

Fassungen

Original

Länge:
2729 m, 100 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Tobis-Klangfilm
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 28.10.1949, 00355, Jugendfrei / nicht feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 19.12.1941;
Berliner Erstaufführung (DE): 28.04.1942, Berlin, U.T. Wagnitzstraße

Prüffassung

Länge:
2797 m, 102 min
Prüfung/Zensur:

Zensur (DE): 17.12.1941, B.56424, Jugendverbot