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Alle Fotos (3)Biografie
Florian Hoffmeister, geboren 1970 in Braunschweig, sammelte ab 1992 Erfahrungen im Filmbereich: Durch Praktika als Beleuchter und im Kameraverleih sowie als Material- und Kameraassistent und als freier Beleuchter. 1994 nahm er ein Regie- und Kamerastudium an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (dffb) auf. Während des Studiums war er weiterhin als Beleuchter tätig, unter anderem bei Detlev Bucks "Männerpension" (1996) und Dominik Grafs "Doktor Knock" (1997). Für seinen eigenen Kurzfilm "Stimmen der Welt" wurde er 1998 für den Bundeskurzfilmpreis nominiert.
Hoffmeisters erster Film als verantwortlicher Kameramann war Hendrik Handloegtens preisgekrönter dffb-Abschlussfilm "Paul is Dead" (2000). Seither zeichnete er bei zahlreichen Fernseh- und Kinoproduktionen als Kameramann verantwortlich. Für seine Bildgestaltung bei Handloegtens Liebeskomödie "Liegen lernen" (2003) wurde er beim Internationalen Filmfestival Brooklyn als Bester Kameramann ausgezeichnet. Zu seinen weiteren Kameraarbeiten dieser Jahre gehören Antonia Birds Terrorismus-Drama "The Hamburg Cell" (UK 2004), Hannes Stöhrs "One Day in Europe" (2005) und Lars Kraumes Jugendgeschichte "Kismet – Würfel Dein Leben!" (2005).
Beim Locarno Filmfestival 2005 stellte Florian Hoffmeister seine erste lange Regiearbeit vor: "3 Grad kälter" (2005), für den er auch das Drehbuch schrieb, erzählt von einem jungen Mann, der einst sein Heimatdorf und seine große Liebe verließ und fünf Jahre später wieder auftaucht. Der Film erhielt sehr positive Kritiken und wurde in Locarno mit dem Silbernen Leoparden für den Besten Erst-oder Zweitfilm ausgezeichnet.
Trotz dieses Erfolgs konzentrierte Hoffmeister sich in den kommenden Jahren wieder auf seine Arbeit als Kameramann. Ab 2006 wirkte er in dieser Funktion vor allem an britischen und amerikanischen Produktionen mit. So etwa bei der Mini-Serie "Five Days" (UK 2007), über das spurlose Verschwinden einer jungen Mutter, und bei dem mehrfach preisgekrönten TV-Vierteiler "House of Saddam" ("Die Husseins – Im Zentrum der Macht", UK/US 2008), für den Hoffmeister eine Nominierung für den BAFTA-Award erhielt. Seine Bildgestaltung bei der Mini-Serie "The Prisoner" ("The Prisoner – Der Gefangene", UK 2009) brachte ihm 2010 eine Nominierung für den Primetime Emmy Award ein. Beide Auszeichnungen, den BAFTA und den Primetime Emmy, erhielt Hoffmeister schließlich für die dreiteilige Dickens-Verfilmung "Great Expectations" ("Charles Dickens' Große Erwartungen", UK 2011); darüber hinaus zeichnete ihn die American Society of Cinematographers für diese Arbeit mit dem ASC Award in der Kategorie "Outstanding Achievement in Cinematography in Television Movie/Mini-Series" aus. 2014 ernannte das amerikanische Filmbranchenblatt "Variety" ihn zu einem von zehn "Cinematographers to Watch".
Zu Florian Hoffmeisters weiteren wichtigen Arbeiten als Kameramann gehören Terence Davies' historisches Liebesdrama "The Deep Blue Sea" (UK/AU 2011), die Gaunerkomödie "Mortdecai" ("Mortdecai - Der Teilzeitgauner", UK/US 2015) mit Johnny Depp sowie die Emily-Dickinson-Filmbiografie "A Quiet Passion" (UK/BE 2016), erneut mit Terence Davies als Regisseur.
Seinen zweiten Langfilm als Regisseur präsentierte Florian Hoffmeister beim Münchner Filmfest 2016: Die Romanverfilmung "Die Habenichtse" (DE/IE/FR) handelt von einem Ehepaar, dessen Beziehung von einem quälenden Schuldgefühl des Mannes zerstört zu werden droht. Der Film startete im Dezember 2016 in den deutschen Kinos.