Ohne Dich wird es Nacht

BR Deutschland 1956 Spielfilm

Inhalt

Eigentlich wollte sich der gesundheitlich angeschlagene Rechtsanwalt Dr. Kessler mit einer Morphiumdosis nur für seinen Auftritt vor Gericht fit machen. Doch aus der Notwendigkeit wird eine Sucht. Erst als Kessler sich verliebt, begibt er sich in eine Entziehungskur. Es dauert jedoch nicht lange, bis die Versuchung ihn erneut packt und das Morphium Kesslers Leben und seine neue Liebe endgültig zu zerstören droht.

 

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Falk Schwarz
Schicksal eines Morphinisten
Curd war mit Curd in diesem Film derart beschäftigt (als Regisseur und Hauptdarsteller), dass Kameramann Friedl Behn-Grund die Abwesenheit eines in Bildern denkenden Regisseurs brillant für sich nutzen konnte. So ist dieser Film großartig fotografiert und weist diesen oft zu großer Form auflaufenden Kameramann („Die Mörder sind unter uns“) einmal mehr als einen der führenden „Lichtbildner“ der Nachkriegszeit aus. Behn-Grund erfindet Kamerafahrten, die sich gegenläufig zur Bewegung der Menschen setzen, er fotografiert durch eine Gardine mit à jour Muster das Gesicht von Eva Bartok. Sie verläßt den Raum und plötzlich erscheint ihr Gesicht in dem Spiegel eines Wandschranks. Das sind optisch-filmische Perlen. Was nicht für den ganzen Film gilt. Es gehörte sicher Mut dazu, sich im Jahre 1956 an das Schicksal eines Morphinisten zu wagen. Doch wie geht Jürgens vor? Er schlendert durch den Film, eher orientierungslos, ein wenig halbherzig, neben sich und er kriegt kaum den Mund auf. Es scheint so, als würde der „Großschauspieler“ Jürgens immer wieder zu dem Regisseur Jürgens schauen und fragen: war ich gut? Hat es gereicht? Bin ich ich? Erfolg: seine Rolle zerfleddert. Ausserdem ist das Drehbuch alles andere als filmisch. Alleine die erste Szene in dem Lokal, in das er lustlos hereinkommt, mit stierem Blick am Bartresen stehenbleibt, um sich seine „Packung“ zu holen - das ist so gestaltet wie sich ein wenig erfahrener Regisseur einen Morphinisten vorstellt. Flächig und eher naiv. Erst als Jürgens seine inneren Qualen nach dem Entzug darstellt, wird er insgesamt sichtbarer. Wahrscheinlich hätte es hier der eingreifenden Hand eines Regisseurs vom Range Käutners oder Staudtes bedurft, um ein so schwieriges Thema dramaturgisch dicht abzuarbeiten. Der Jürgens des „Teufels General“ ist hier jedenfalls nicht zu erkennen. Seine Partnerin „Evchen“ Bartok hilft auch nicht. Sie sieht hübsch und attraktiv aus, aber als Schauspielerin ist sie eher unterrepräsentiert. CJ nahm den Flop hin, setzte sich in seinen Rolls und fuhr zum nächsten Projekt.

Credits

Drehbuch

Darsteller

Alle Credits

Regie-Assistenz

Drehbuch

Drehbuch-Mitarbeit

Kameraführung

Kamera-Assistenz

Kostüme

Schnitt-Assistenz

Darsteller

Co-Produzent

Produktionsleitung

Geschäftsführung

Produktions-Sekretariat

Dreharbeiten

    • 15.04.1956 - 15.05.1956: Hannover, Göttingen, Kassel, Hamburg; Atelier Göttingen
Länge:
2836 m, 104 min
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 09.07.1956, 12468, ab 16 Jahre / nicht feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 17.08.1956, Hamburg, Barke

Titel

  • Originaltitel (DE) Ohne Dich wird es Nacht
  • Arbeitstitel Wenn Du gehst wird es Nacht

Fassungen

Original

Länge:
2836 m, 104 min
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 09.07.1956, 12468, ab 16 Jahre / nicht feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 17.08.1956, Hamburg, Barke

Digitalisierte Fassung

Länge:
104 min
Format:
DCP, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Mono

Auszeichnungen

FBW 1956
  • Prädikat: wertvoll