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Nach einer drei Jahre währenden Beziehung wird der arrogante Mittzwanziger Ben von seiner Freundin Katharina verlassen. Kein Wunder, hat der karrieristische Musikredakteur sie doch hoffnungslos vernachlässigt. In seinem Kummer setzt Ben alles daran, Katharina zu vergessen – und lässt zugleich nichts unversucht, um sie zurückzugewinnen.
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Der scheinbar so coole Ben, der sich selbst als Superstar sieht wie die Britpop-Gruppe, die er für das Magazin „auf Augenhöhe“ interviewt, stürzt sich zwar sogleich ins Szene-Getümmel und auf die hippen Madels, kann mit den kleinen Affären aber seinen Liebeskummer nicht besiegen. So macht er sich gemäß der „Regel Nummer zehn: Den Tiefpunkt zum Wendepunkt machen“ an die Rückeroberung seiner Kathi, die sich freilich als so attraktive wie schwer zu knackende harte Nuss erweist. Doch nun verliebt er sich – erstmals – richtig in sie...
Gregor Schnitzler („Was tun, wenn’s brennt?“) hat den eher handlungsarmen, bereits 1998 erschienenen Erstlingsroman des Popliteraten Benjamin von Stuckrad-Barre trefflich für die Kinoleinwand adaptiert, indem er ihn von seitenlangen Ausbrüchen und Gefühlswallungen des Protagonisten Ben befreite, dessen Selbstmitleid und sarkastischen Seitenhiebe auf Gott und die Welt er deutlich entschlackte. Sein Film löst sich solchermaßen vom gleichnamigen Roman zugunsten einer kurzweiligen Schilderung einer ganz normal komplizierten Liebesgeschichte. Man muss den Film nicht gesehen haben, zumal die Hoch-Zeit der MTV-Moderatoren nicht nur in Berlin längst Vergangenheit ist. Wie es auch um Stuckrad-Barre, der einst mit Harald Schmidt gemeinsam auf der Bühne des Berliner Ensembles stand in einer tollen Thomas Bernhard-Paraphrase, still geworden ist. Aber „Soloalbum“ ist zumindest in der Leinwand-Version immerhin unkomplizierte Unterhaltungsware. Mit einem Hauptdarsteller Matthias Schweighöfer, der 2003 mit dem Nachwuchspreis New Faces Award ausgezeichnet wurde.
Pitt Herrmann