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Alle Fotos (7)Biografie
Ruth Albu wurde am 4. April 1908 in Berlin geboren. Ihre Karriere als Schauspielerin begann sie 1925 am Lessing-Theater in Berlin, worauf weitere Engagements an Theatern in Breslau und Königsberg folgten. Außerdem begann sie als Filmschauspielerin zu arbeiten: Ihre erste Rolle war die eines Hoffräuleins in Martin Bergers "Rasputins Liebesabenteuer" (1928), in dem auch Hans Albers, Alfred Abel und Max Schreck auftraten. Zusammen mit letzterem war sie im gleichen Jahr in Constantin J. Davids "Die Republik der Backfische" zu sehen.
1929 spielte sie eine Hauptrolle im Aufsehen erregenden Film "Geschminkte Jugend", der auf der so genannten Steglitzer Schülertragödie von 1927 basiert - wie später auch Max Nossecks "Geschminkte Jugend" (1960) und Achim von Borries' "Was nützt die Liebe in Gedanken" (2004).
1930 heiratete Ruth Albu Heinrich Schnitzler, den Sohn des Schriftstellers Arthur Schnitzler. Im selben Jahr lernte sie Erich Maria Remarque kennen, mit dem sie die folgenden zwei Jahre eine enge Freundschaft pflegte.
In der Komödie "Hokuspokus" (1930) war Albu an der Seite von Willy Fritsch, Lilian Harvey und Gustaf Gründgens zu sehen, im Aufklärungsfilm "Feind im Blut" (1931), der auf Geschlechtskrankheiten aufmerksam machen sollte, spielte sie eine verheiratete Frau, die sich mit Tripper angesteckt hat.
Mit der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten war Albus Karriere in Deutschland zuende: Aufgrund ihrer jüdischen Herkunft durfte sie nicht mehr arbeiten und verließ das Land. Ihre Emigration führte sie nach London und dann in die USA. Sie stand wieder auf der Bühne und spielte 1945 eine kleine Rolle in Peter Godfreys Film "Hotel Berlin" (US), einer Fortsetzung von Vicki Baums Roman "Menschen im Hotel" (1929).
Albu blieb dauerhaft in den USA. Sie starb am 27. Februar 2000 in Santa Barbara, Kalifornien.
Autor: Rüdiger Erdmann