Retrospektive Peter Fleischmann im Filmmuseum München

Das Filmmuseum München widmet dem Regisseur Peter Fleischmann vom 26. Januar bis zum 22. Februar 2011 eine komplette Retrospektive seiner Filme. In 13 Programmen werden seine Kurz-, Dokumentar- und Spielfilme gezeigt, die er zwischen 1964 und 2006 gedreht hat.

Peter Fleischmann studierte in München und in Paris und begann seine Karriere mit Kinder- und Kurzdokumentarfilmen. Aufsehen erregte er 1967 mit seinem Dokumentarfilm "Herbst der Gammler" über Generationenkonflikte in München. Nach dem gesellschaftskritischen Theaterstück "Jagdszenen aus Niederbayern" von Martin Sperr schuf er 1968 seinen ersten abendfüllenden Spielfilm und galt seitdem als Repräsentant des Neuen Deutschen Films. Zusammen mit Volker Schlöndorff gründete er 1969 die Filmproduktionsfirma Halleluja Film. Auch Fleischmanns spätere Arbeiten kreisen um das Problem der erzwungenen Anpassung des Einzelnen an eine verständnislose Umgebung. Immer wieder entpuppt sich dabei der vermeintlich Böse als gut und die vermeintlich Guten als böse.

Fleischmanns folgende Filme, das Kleinbürger-Drama "Das Unheil" (1971) nach einem Drehbuch von Martin Walser und vor allem der "Anti-Porno-Film" (Fleischmann) "Dorotheas Rache" (1974) über eine Frau, die freiwillig in das Geschäft mit dem Sex einsteigt, sorgten für heftige Kontroversen. Letzterer wurde in Bayern beschlagnahmt, schließlich aber doch freigegeben. Mit "Der 3. Grad" (1975) über das Leben in einem Polizeistaat, dem allegorischen Polit-Drama "Die Hamburger Krankheit" (1979) und dem mittlerweile zum Kultklassiker avancierten Science-Fiction-Film "Es ist nicht leicht, ein Gott zu sein" (1989) blieb Fleischmann seinem Image eines ebenso eigenwilligen wie gesellschaftskritischen Vertreters des deutschen Autorenfilms treu. In den 1990er Jahren gehörte er unter Schlöndorff zur Leitung der Filmstudios Babelsberg. 2006 drehte er nach langer Pause wieder einen Film: "Mein Freund, der Mörder", eine Dokumentation über seinen Freund Bernhard Kimmel.

Peter Fleischmann sowie weitere Mitwirkende seiner Filme werden an verschiedenen Abenden zu Gast sein., z.B. Produzent Rob Houwer, Peter Gehrig, Jürgen Dohme (alle am 27.2.), Isolde Barth (28.1.).

Alle genauen Titel und Termine entnehmen Sie bitte dem Programm des Filmmuseums unter:
www.filmmuseum-muenchen.de