Fiakerlied (1908)
Quelle: Deutsches Filminstitut - DIF / Sammlung Neumayer
Tonbild zum berühmten "Fiakerlied" von Gustav Pick, das 1885 aus Anlass des 100-jährigen Jubiläums der Fiaker-Innung veröffentlicht wurde. Das Tonbild wurde hier mit einer Tonspur kombiniert, die nicht der Originalaufnahme entspricht, aber mit dem Bild weitestgehend korrespondiert. Der Film ist nur vorläufig als eine Produktion der Deutsche Bioscop identifiziert worden und sollte nicht mit dem Messter-Tonbild des gleichen Titels verwechselt werden, das vom Bundesarchiv-Filmarchiv verwahrt wird. Letzteres zeigt einen singenden Kutscher in einer Innenaufnahme mit schiefen Fenstern, während dieses Tonbild aus der Sammlung Neumayer des Deutschen Filminstituts den Kutscher vor dem gemalten Hintergrund einer Straßenecke zeigt.
Tonbild ist eine Bezeichnung für frühe Kinofilme mit Synchronton (aufgezeichnet und abgespielt im Nadeltonverfahren). In Deutschland begann die Produktion von Tonbildern um 1903: Die Kamera filmte Schauspieler im Playback-Verfahren zu einer auf Schellackplatte vorliegenden Tonaufnahme. In der Kinovorführung wurde der (normalerweise noch handgekurbelte) Projektor mit dem Grammophon synchronisiert. Die kurzen Filme zeigten vorzugsweise beliebte Musikstücke aus Oper, Operette und Revue. Es entstanden sogar spezielle Tonbild-Theater für das extrem populäre Genre. Noch vor Beginn des Ersten Weltkriegs 1914 endete die kurze Ära des Tonbildes wieder. Um 1908 in großer Zahl gedreht, gehören sie heute zu den Raritäten des frühen Filmerbes.