Des Jägers Traum (1903)
Der Kronberger Apotheker und Erfinder Julius Neubronner (1852-1932) war einer der ersten, der in der Rhein-Main-Region Filme drehte. Im Jahre 1903 erwarb er seine erste Filmkamera, eine Ernemann "Kino" für 17,5mm-Film mit Mittelperforation. Mit ihr nahm er historische Ereignisse auf und hielt den Alltag seiner Familie fest. Julius Neubronner drehte aber auch kleine Sketche, von ihm selbst mit seiner Familie auf einer im Garten seines Hauses errichteten Bühne in Szene gesetzt. "Des Jägers Traum" basiert auf einem kurzen von Neubronner selbstverfassten Theaterstück, in dem er selbst die Hauptrolle spielt. Erzählt wird die Geschichte eines älteren Mannes, der auf den Gott der Jugend (von Neubronners Tochter dargestellt) trifft und plötzlich verjüngt wird. Überschwenglich zeigt er Interesse an einer Kellnerin, die ihm eine Ohrfeige gibt. Der Mann macht sich mit seinem Gewehr auf die Jagd, als er jedoch den Hirsch erschießen will, muss er feststellen, dass der Gewehrlauf verbogen ist. Als er dennoch anlegt, kommt nur Wasser aus dem Lauf heraus. Ein Polizist verhaftet den Mann, der sich plötzlich im Schlafanzug auf einer Bank sitzend befindet. Alle Aufnahmen entstanden vor Kulissen, der Hirsch wurde zuvor aus Pappmaché hergestellt.