Florian Teichtmeister
Florian Teichtmeister wurde am 4. November 1979 in Wien geboren. Von 1999 bis 2004 absolvierte er eine Schauspielausbildung am Max-Reinhardt-Seminar, wo unter anderen Klaus Maria Brandauer und Samy Molcho zu seinen Lehrmeistern gehörten. Bereits während des Studiums spielte er erste Fernseh-Nebenrollen und stand am Wiener Volkstheater auf der Bühne. 2002 erhielt er den Karl-Skraup-Preis als Bester Nachwuchsschauspieler für seine Rolle in "norway.today"; 2005 gewann er den Publikumspreis der Bad Hersfelder Festspiele für seine Titelrolle in "Amadeus". Ebenfalls 2005 wurde Teichtmeister Ensemblemitglied des Wiener Theaters in der Josefstadt. Dort sah man ihn unter anderem als Andri in Frischs "Andorra" (2006), als Hitler in Taboris "Mein Kampf" (2008) und als Joseph in Thomas Manns "Joseph und seine Brüder - Die Berührte" (2013). Im Jahr 2013 wurde er mit dem Nestroy Publikumspreis ausgezeichnet.
Parallel zu seiner umfangreichen Bühnenarbeit wirkte Teichtmeister seit jeher auch in Fernsehproduktionen mit, meist in Nebenrollen. So etwa als Zeitungsfotograf in der Komödie "Polly Adler - Eine Frau sieht rosa" (AT 2005), eine Rolle, die er 2008 auch in der gleichnamigen Serie übernahm. Mit dem Regisseur Andreas Prochaska drehte er vier TV-Filme: das Atomkraft-Drama "Der erste Tag" (AT 2008), das Kriminaldrama "Vermisst – Alexandra Walch, 17" (AT 2011), die Serienfolge "Spuren des Bösen: Racheengel" (AT 2012) und das Historiendrama "Das Attentat - Sarajevo 1914" (AT/CZ 2014). Für seinen Kurzauftritt in "Racheengel" erhielt er den Deutschen Schauspielerpreis in der Kategorie "Starker Auftritt"; die Hauptrolle in "Das Attentat - Sarajevo 1914" brachte ihm eine Nominierung für den Preis der Deutschen Akademie für Fernsehen ein.
Durchgehende Serienrollen hatte Teichtmeister als Staatsanwalt in "Die Chefin" (AT 2013-2015) und als Freund einer Industriellentochter in "Altes Geld" (AT 2015). Weitere wichtige Fernsehrollen spielte er an der Seite von Klaus Maria Brandauer und Martina Gedeck in Nikolaus Leytners preisgekröntem Alzheimer-Drama "Die Auslöschung" (AT 2013), als bester Freund der Hauptfigur (Ursula Strauss) in Wolfgang Murnbergers Liebeskomödie "Lost Found - Liebe im Gepäck" (AT/DE 2013) und als querschnittsgelähmter Chefermittler in "Die Toten von Salzburg" (2016). Letzteren Part übernahm er 2018 auch in den Fortsetzungen "Die Toten von Salzburg - Zeugenmord" und "Die Toten von Salzburg - Königsmord". Außerdem spielte er in Julian Pölslers "Alt aber Polt" (AT 2018), aus der "Polt"-Krimireihe, eine Hauptrolle als zynischer und selbstzerstörerischer Kriminalpolizist. Außerdem wirkte Teichtmeister natürlich weiterhin in zahlreichen Inszenierungen des Theaters in der Josefstadt mit; 2015 erhielt er dort zum zweiten Mal (nach 2013) den Nestroy-Publikumspreis.
Auf der Kinoleinwand hingegen machte Florian Teichtmeister sich äußerst rar. Er spielte Mozart in Marcus H. Rosenmüllers "Sommer der Gaukler" (2011) und den SS-Oberscharführer Karl Josef Silberbauer in Hans Steinbichlers "Das Tagebuch der Anne Frank" (2016); in dem dystopischen Drama "Life Guidance" (AT 2017) war er ein autoritärer "Optimierer". Eine Kino-Hauptrolle bekam Teichtmeister in Andreas Goldsteins "Adam und Evelyn" (2018), als Bürger der DDR im Jahr 1989, der mit seiner Freundin die Chance bekommt, über Ungarn nach Österreich zu flüchten.
In der folgenden Zeit wirkte er wieder in Fernsehproduktionen mit. Für seine Rolle als Serienmörder in dem schwarzhumorigen Krimi "Die Muse des Mörders" (AT 2018) erhielt er eine Nominierung für den österreichischen Filmpreis 'Romy'; in dem Politthriller "Wiener Blut" (2019) gab er einen korrupten Beamten. Außerdem verkörperte er weiterhin den querschnittsgelähmter Chefermittler in der Krimireihe "Die Toten von Salzburg".
Ab März 2021 stand Teichtmeister für Marie Kreutzers Historienfilm "Corsage" (AT/LU/DE/FR, Start: 2022) als Kaiser Franz Joseph vor der Kamera.