Jonas Rothlaender
Jonas Rothlaender, geboren am 5. November 1982 in Lübeck, drehte nach seinem Schulabschluss erste eigene Kurzfilme und sammelte weitere praktische Erfahrungen als Regieassistent bei anderen Produktionen. 2007 nahm er ein Regiestudium an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (dffb) auf. Während des Studiums realisierte er mehrere Kurzfilme. Sein sechsminütiger Spielfilm "Das Hemd" (2010) wurde in das Kurzfilmprogramm "Next Generation Short Tiger" aufgenommen und lief unter anderem auf den Filmfestivals in Cannes, Buenos Aires und Chicago.
Sein Langfilmdebüt gab Rothlaender ebenfalls noch als Student mit dem Dokumentarfilm "Familie Haben" (2014), einem sehr persönlichen Porträt seiner Familie, die seit drei Generationen von tiefen Zerwürfnissen geprägt ist. Der Film wurde beim Filmfestival Max-Ophüls-Preis 2015 uraufgeführt und erhielt Ende 2015 beim Festival Univerciné Allemand in Nantes, Frankreich, den Preis der Jury.
Auch Rothlaenders Spielfilmdebüt, das in Lissabon spielende Eifersuchtsdrama "Fado" (DE/PT 2016), wurde im Januar 2016 beim Filmfestival Max-Ophüls-Preis uraufgeführt. Dort erhielt Rothlaender den Filmpreis der saarländischen Ministerpräsidentin für die Beste Regie. Der Film wurde außerdem mit dem Regiepreis beim Filmfestival Achtung Berlin sowie mit dem Preis für den besten Spielfilm beim Studentenfilmfestival Sehsüchte in Potsdam-Babelsberg ausgezeichnet. Im August 2016 startete "Fado" in den deutschen Kinos.
2016 produzierte Jonas Rothlaender für den Sender SWR 2 das Radio-Feature "Imported Husbands", ein dokumentarisches Porträt von Männern, die wegen der Liebe nach Finnland gezogen sind. Zwei Jahre später realisierte er (ebenfalls für SWR 2) sein erstes, knapp 80-minütiges Hörspiel: "Satomis Geheimnis" (2018), eine Geschichte zwischen Deutschland und Japan, über die Wiederbelebungsversuche einer Jugendliebe. Die Idee dazu hatte Rothlaender während eines Stipendiats in der Villa Kamogawa des Goethe-Instituts in Kyōto.
Ebenfalls 2018 begann Jonas Rothlaender mit der Arbeit an seinem nächsten Kinofilm: Für den Dokumentarfilm "Das starke Geschlecht - Männer reden über Sex" konfrontierte er unterschiedliche Männer mit den Statements anderer Männer über deren sexuelle Grenzerfahrungen – wodurch die Interviewpartner sich mit ihrem eigenen Bild über Frauen und Sexualität auseinandersetzen sollen. Der Film wurde beim Münchner Filmfest 2021 uraufgeführt und startete im Mai 2022 in den Kinos.