Carl F. Hutterer
Carl F. Hutterer, geboren 1939, absolvierte zunächst eine Ausbildung zum Fotografen bei Otto Steinert und war anschließend als Fotojournalist für eine Pariser Presseagentur tätig. Zu Beginn der 1960er Jahre wechselte er das Medium und wurde Kameramann beim Fernsehsender ZDF, dem er während seiner gesamten Karriere eng verbunden blieb. Internationale Aufmerksamkeit erregte Hutterer 1970 mit seinen Aufnahmen für den mit einem Grimme-Preis ausgezeichneten Dokumentarfilm "Nur leichte Kämpfe im Raum Da Nang" sowie für den Dokumentarfilm "20 Meilen vor Saigon", beide von Regisseur und Autor Hans Dieter Grabe, über den Krieg in Vietnam.
Neben Grabe arbeitete Hutterer sehr oft mit dem Dokumentarfilmer und Journalisten Georg Stefan Troller zusammen: Gemeinsam realisierten die beiden mehrere Dutzend Filme. Für großes Aufsehen sorgten vor allem ihre Beiträge zu der ZDF-Reihe "Personenbeschreibung", für die sie Außenseiter und umstrittene Personen der Zeitgeschichte porträtierten, so etwa den IRA-Führer Sean MacStiofain oder den "letzten Kopfgeldjäger" Stan Rikvin. Für letzteren Film erhielt Hutterer 1986 den Deutschen Kamerapreis, den er vier Jahre zuvor schon einmal für den Beitrag "Begegnung im Knast" bekommen hatte.
Ab Mitte der 1980er Jahre arbeitete Hutterer, der sich selbst "mehr als Journalist denn als Kameramann" betrachtet, häufig mit Hartmut Schoen zusammen. Zu ihren wichtigsten Kollaborationen gehörten "Phantom Fieber" (1987) über die Ausbildung von Luftwaffenpiloten, die 1988 mit dem Grimme Preis mit Gold ausgezeichnet wurde, und "Kälte, Mord und Perestrojka" (1990), die 1991 den Bayerischen Fernsehpreis erhielt.
Neben den reinen Reportagearbeiten hat Hutterer auch an mehreren Filmen mitgewirkt, die sich in einer Mischung aus Spiel- und Dokumentarszenen mit Gestalten wie Madame Bovary und Simone Weil oder Orten wie dem berühmten Pariser Friedhof Père Lachaise befassen.
Im Juni 2008 wurde Carl F. Hutterer beim Deutschen Kamerapreis mit einem Ehrenpreis für sein Lebenswerk geehrt.