Thomas Sieben
Thomas Sieben, geboren 1976 in Köln, begann zunächst ein Politologiestudium in Münster (1997-98), ging dann aber in die USA, um am Massachusetts College of Art in Boston Film und Fotografie zu studieren. Zurück in Deutschland schrieb und inszenierte er 2002 seinen ersten Kurzfilm "Hit and Run" mit dem damals noch unbekannten Ken Duken in einer Nebenrolle. Daneben arbeitet er als Producer und Redakteur.
In den folgenden Jahren sammelte Sieben weiter Erfahrungen als Regieassistent, unter anderem bei mehreren von Ken Duken inszenierten Musikvideos. Zugleich führte er 2006 auch bei zwei Musikvideos selbst Regie.
Sein Langfilmdebüt gab Sieben mit dem Drama "Distanz", in dem Ken Duken einen unscheinbaren Serienmörder spielte. Der Film feierte seine Premiere auf der Berlinale 2009 in der Sektion Perspektive Deutsches Kino. Beim Filmfestival Oldenburg 2009 wurde Sieben für "Distanz" mit dem German Independence Award ausgezeichnet.
Von 2008 bis 2009 studierte Thomas Sieben an der Games Academy und arbeitete seitdem auch als Game Designer und Computerspieljournalist. Sein zweiter Kinofilm "Staudamm" (2013), über die Nachwirkungen eines Amoklaufs an einer Schule, erhielt beim Filmfestival Cottbus 2013 den Preis U18 als Bester Jugendfilm und beim Festival Achtung Berlin den Preis der Ökumenischen Jury.
In den folgenden Jahren schrieb Sieben das Drehbuch zu der Teenagerkomödie "Verrückt nach Fixi" (2016), über einen nerdigen Schüler und seine zum Leben erwachende Sexpuppe, zu der Frank-Goosen-Verfilmung "So viel Zeit" (2018), über das späte "Revival" einer Jugendrockband, und zu einer Folge der Krimiserie "Der Bulle und das Biest" (2019).
Sein dritter eigener Spielfilm "Kidnapping Stella" (2018) ist eine deutsche Adaption des britischen Thrillers "The Disappearance of Alice Creed" ("Spurlos - Die Entführung der Alice Creed", 2009). Die Geschichte handelt von der Entführung einer jungen Frau, wobei sich der Plan als trügerisches Intrigenspiel erweist. Der Film sollte ursprünglich im Mai 2019 in den deutschen Kinos starten, doch dazu kam es nicht. Nach einer Premiere im Juni 2019 beim Filmfest München war "Kidnapping Stella" ab Juli 2019 im Programm von Netflix zu sehen.
Als Netflix-Produktion entstand Siebens Thriller "Prey" (2021), über fünf Freunde, die auf einer Wanderung plötzlich von einem rätselhaften Scharfschützen gejagt werden. Im Mai 2022 drehte Thomas Sieben den Psychothriller "Home Sweet Home - Wo das Böse wohnt", über eine hochschwangere Frau, die allein im Elternhaus ihres Mannes mit unheimlichen Ereignissen konfrontiert wird. Der Kinostart erfolgte im Januar 2024.