Franz Wanner
Franz Wanner, geboren 1975 in Bad Tölz, absolvierte eine Fotografenlehre und ein Studium in den Bereichen Kamera und Schnitt an der Bayerischen Akademie für Fernsehen. Währenddessen veröffentlichte er Fotoarbeiten in Magazinen (Umelec, SZ-Magazin) und verantwortete Licht und Ton bei zahlreichen Filmproduktionen, parallel dazu war er als Videooperator am Set von Hark Bohm tätig.
Nach dem Filmdiplom arbeitete er als Kameramann und Cutter für Dokumentarfilme und TV-Produktionen im In- und Ausland (arte, RAI, MTV, Parka-Film Berlin). Seine Ausbildung beendete er an der Akademie der Bildenden Künste München mit einem Staatsexamen und einem Master of Arts mit Schwerpunkten auf Medientheorie und Interdisziplinäre Praxis. Seit 2001 produziert er Filmprojekte in eigener Regie, die durch das Arsenal – Institut für Film und Videokunst in Berlin vertreten werden und Auszeichnungen auf internationalen Festivals erhielten.
Als Artist in Residence des Harun Farocki Instituts realisierte Franz Wanner 2024 die Ausstellung "Mind the Memory Gap" im KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst in Berlin, die von Kunst Meran / Merano Arte in Italien übernommen wurde. Parallel dazu forschte er am Farocki Forum am Seminar für Filmwissenschaft an der Universität Zürich. Im Werkkomplex "Mind the Memory Gap" untersucht er gegenwärtige Auswirkungen der im Nationalsozialismus massenhaft praktizierten Ausbeutung durch Zwangsarbeit. Im gleichnamigen Film ist Julia Franz Richter in der Hauptrolle zu sehen.
Die code basierte Film-Installation "Dual-Use" (2016) untersucht die Produktion von Rüstung und Tendenzen gesellschaftlicher Militarisierung. Sie ist Teil der Bundeskunstsammlung und der Sammlung im Lenbachhaus in München und löste dort 2016 während einer Ausstellung eine parlamentarische Anfrage aus. Die 2017 entworfene Filminstallation "Battle Management Drawings I-V" und der Film "From Camp to Campus" greifen die Regierungsantwort auf und unterziehen sie einer Analyse.