Dieter Schumann
Dieter Schumann wurde am 22. Juni 1953 in Ludwigslust geboren. Von 1970 bis 1975 arbeitete er als Matrose; anschließend sammelte er drei Jahre lang als Regieassistent praktische Filmerfahrungen. 1978 nahm er ein Regiestudium an der Film- und Fernsehakademie in Potsdam-Babelsberg auf. Nach seinem Abschluss (1983) wurde er als Regisseur beim DEFA Studio für Dokumentarfilme angestellt. Dort realisierte er zunächst einige Kurz-Dokumentarfilme. 1988 stellte er seinen ersten abendfüllenden Dokumentarfilm vor: "flüstern & SCHREIEN" (DDR 1988) war ein dokumentarischer "Rockreport" über die Underground-Musikszene der DDR und zugleich ein Stimmungsbild der DDR kurz vor der Wende. 1991 gehörte Schumann zu den Gründern des FilmKunstFest Schwerin (heute: Filmkunstfest Mecklenburg-Vorpommern). 1994 wurde nach mehrjähriger Arbeit seine Fortsetzung von "flüstern & SCHREIEN" fertig: "flüstern & SCHREIEN 1988/1994" konzentrierte sich auf Bands wie "Sandow" und "Feeling B" und zeigte die Anfänge von "Rammstein" nach dem Mauerfall. Der Film wurde jedoch nur zweimal 1995 im Fernsehen ausgestrahlt und darf aus juristischen Gründen (mutmaßlich Urheberrechtsgründe) nicht mehr gezeigt werden.
In den folgenden Jahren realisierte Schumann als Produzent und Regisseur einige Kurz-Dokumentarfilme. Im Jahr 2002 gründete er mit der Basthorster Filmmanufaktur eine eigene Produktionsfirma. Mit ihr drehte er zwischen 2003 und 2009 zahlreiche Folgen der TV-Doku-Reihe "Mecklenburger Profile" (NDR), in der unterschiedliche Persönlichkeiten der Region porträtiert wurden, so etwa ein Instrumentenbauer, ein Bäcker und ein Inselwirt.
Für Aufsehen sorgte Schumanns Kino-Dokumentarfilm "Wadans Welt" (2010), eine Langzeit-Dokumentation über den insolvenzbedingten Niedergang der Wadan-Werften bei Wismar. Der Film wurde mit dem Deutschen Kamerapreis in der Kategorie Dokumentarfilm/Dokudrama ausgezeichnet; außerdem erhielt er den BLM Filmpreis beim DOK.fest München und den Publikumspreis beim Filmkunstfest Mecklenburg-Vorpommern.
Beim Filmkunstfest Mecklenburg-Vorpommern 2016 stellte Schumann gleich zwei Dokumentarfilme vor: den knapp einstündigen "Notaufnahme - wenn Fremde näher kommen" (2015) und den halbstündigen "Weltbahnhof mit Kiosk - Wie sich Stammgäste und Flüchtlinge in Boizenburg begegnen" (2015). Aus letzterem entwickelte er auch seinen nächsten abendfüllenden Dokumentarfilm: "Neben den Gleisen", über den Alltag im Bahnhofskiosk der mecklenburgischen Kleinstadt Boizenburg, wurde 2016 im Wettbewerb des DOK Leipzig Festivals uraufgeführt. Im April 2017 startete "Neben den Gleisen" in den Kinos.
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