Maria Kwiatkowsky
Maria Kwiatkowsky, geboren am 23. April 1985 in Berlin, wuchs dort im Stadtteil Prenzlauer Berg auf und belegte bereits ab 1998 Schauspielkurse für Jugendliche. Sie schloss sich dem autonom arbeitenden Theaterprojekt "P 14" der Volksbühne Berlin an und wirkte bei diversen Off-Theater-Projekten mit. Nach ihrem Schulabschluss 2004 nahm sie ein Studium der Linguistik und Literatur auf. Bereits kurz zuvor hatte sie bei einem Casting die Hauptrolle in Ayse Polats Film "En Garde" erhalten. Für ihre beeindruckende Darstellung der introvertierten Heimbewohnerin Alice erhielt sie gemeinsam mit ihrer Mitspielerin Pinar Erincin in Locarno den Silbernen Leoparden für die beste Hauptdarstellerin. Ihre zweite Hauptrolle spielte sie in Maris Pfeifers Fernsehfilm "Liebe Amelie", für den sie 2005 mit dem Förderpreis deutscher Film ausgezeichnet wurde. 2006 war sie in der Folge "Zahn um Zahn" der TV-Serie "Ein starkes Team" sowie in einer Hauptrolle in Daniel Langs Kurzfilm "Deutschland deine Lieder" zu sehen.
2005 geriet Maria Kwiatkowsky in die Schlagzeilen, als sie am Ende eines langen, kräftezehrenden Probenmarathons an der Berliner Volksbühne eine Kindertagesstätte im Prenzlauer Berg anzündete, wofür sie 2006 zu einer zweijährigen Jugendstrafe auf Bewährung verurteilt wurde. Als Grund für die Tat gab sie "private und berufliche Frustration" an.
Ebenfalls 2006 wurde Kwiatkowsky Mitglied des Ensembles am Freiburger Theater. Es dauerte eine Weile, bis auch ihre Karriere in Fernsehen und Kino wieder in Gang kam. Nach Auftritten in der "Tatort"-Folge "Der frühe Abschied" (2008) und der Serie "Kommissarin Lucas" war sie als Magersüchtige in der Folge "Bauchgefühl" der Serie "Bloch" und in der Hauptrolle von Katrin Rothes Fernsehfilm "Die Ex bin ich" (2009) zu sehen. Außerdem spielte sie 2009 im Kurzfilm "Polar" von Michael Koch.
Nach mehreren Auftritten an der Volksbühne Berlin wurde sie dort 2010 festes Ensemblemitglied. Die renommierte Zeitschrift "Theater heute" kürte sie noch im selben Jahr zur Nachwuchsschauspielerin des Jahres. Ebenfalls 2010 erhielt sie bei der "Goldenen Kamera" die "Lilli Palmer und Curd Jürgens-Gedächtniskamera" als beste Nachwuchsschauspielerin.
Nach Auftritten in den Serien "Kommissar Stolberg" und "Soko Leipzig" sowie in Olivier Assayas hoch gelobter internationaler Produktion "Carlos – Der Schakal" (alle 2010) stand sie für Lola Randls Drama "Die Erfindung der Liebe" vor der Kamera. Noch während der Dreharbeiten starb Maria Kwiatkowsky am 4. Juli 2011 in ihrer Wohnung in Berlin. Sie wurde nur 26 Jahre alt.