Stefan Sarazin
Stefan Sarazin, Jahrgang 1964, arbeitete zunächst als Fotoassistent, wechselte dann aber das Metier und besuchte von 1982 bis 1986 Schauspielschulen in München und New York. 1989 begann er ein Studium an der Hochschule für Fernsehen und Film (HFF) in München; außerdem studierte er Regie am Centro Sperimentale di Cinematografia in Rom. Zusammen mit Alaric Hamacher und Bernd Reufels inszenierte er das Roadmovie "Passacör" (1993). Seinen Abschluss an der HFF machte er 1996 mit dem abendfüllenden Coming-of-Age-Film "Nackter Himmel". Im gleichen Jahre wurde sein Drehbuch mit dem Titel "Nitschewo" mit dem European Script Award ausgezeichnet. 2001 realisierte Sarazin das Projekt als Kinofilm, die Geschichte eines orientierungslosen jungen Mannes in der deutschen Provinz, dessen Leben durch verschiedene Ereignisse aus der Bahn geworfen wird. Die Uraufführung fand im Oktober 2003 bei den Hofer Filmtagen statt.
Zwischen 2002 und 2007 unternahm Sarazin mehrere Reisen in die Wüste Sinai und den Nahen Osten, während der er die Idee zu einem Drehbuch entwickelte, das er schließlich zusammen mit Peter Keller verfasste: "No Name Restaurant", so der Arbeitstitel, wurde 2011 mit dem Deutschen Drehbuchpreis ausgezeichnet. Die Dreharbeiten unter der Regie des Duos begannen sechs Jahre später, im November 2017, in Haifa, im Westjordanland und in Jericho, und dauerten bis April 2018. Der fertige Film über einen orthodoxen Juden aus Brooklyn, der mit einem wortkargen Beduinen in der Wüste Sinai "strandet", feierte unter dem Titel Nicht ganz koscher - Eine göttliche Komödie beim Münchner Filmfest 2022 Premiere, wo er den One-Future-Preis gewann. Beim Bayerischen Filmpreis wurde die Komödie mit dem Produzentenpreis ausgezeichnet.