Bruno Coulais
Bruno Coulais, am 13. Januar 1954 in Paris geboren, plante zunächst ein Studium in zeitgenössischer klassischer Musik aufzunehmen, wandte sich dann aber ab 1977 dem Komponieren von Filmmusik zu. Er schrieb zunächst die Musik für François Reichenbachs Kurz-Dokumentarfilm "México Mágico" (1977), 1986 dann die ersten Soundtracks für Filme des Regisseurs Jacques Davila. Bis Mitte der 1990er Jahre komponierte er vor allem Musik für TV-Produktionen, bis ihm 1996 mit der Musik zu Claude Nuridsanys und Marie Pérennous erfolgreichem Dokumentarfilm "Microcosmos: Le peuple de l'herbe" ("Mikrokosmos - Das Volk der Gräser") der Durchbruch gelang und ihn zu einem der gefragtesten französischen Filmkomponisten machte. 1997 wurde er für diesen Soundtrack mit dem wichtigsten französischen Filmpreis, dem "César", ausgezeichnet.
In der Folge komponierte er Filmmusiken für einige der wichtigsten französischen Kassenerfolge, widmete sich dann aber ab 2001 vermehrt auch anderen Projekten, komponierte etwa die Kinderoper "Il Gioco di Robin e Marion" und arbeitete mit dem französischen Rapper und Hip Hopper Akhenaton zusammen. 2004 komponierte er die Musik für den international erfolgreichen französischen Film "Les choristes" ("Die Kinder des Monsieur Mathieu") von Christophe Barratier und wurde dafür mit seinem dritten "César" und dem Europäischen Filmpreis ausgezeichnet sowie für den Oscar® nominiert. Für die Filmmusik zu Henry Selicks Animationsfilm "Coraline" gewann er 2009 in der Kategorie Music in a Feature Production den Annie Award, einen seit 1972 jährlich in Los Angeles vergebenen Animationsfilmpreis. 2016 trug er die Musik zu Bertrand Taverniers dreistündiger Reise durch das französische Kino "Voyage à travers le cinéma français" bei und schrieb den Soundtrack zur französisch-deutschen Koproduktion "Marie Curie" (2016) von Marie Noëlle. Für seine Arbeit bei "Marie Curie" wurde Coulais für den Deutschen Filmpreis 2017 nominiert.