Oliver Herbrich
Oliver Herbrich wurde 1961 in München geboren. Mit 18 Jahren erhielt er vom Kuratorium Junger Deutscher Film eine Förderung zur Realisierung seines ersten langen Spielfilms "Das stolze und traurige Leben des Mathias Kneißl". Nach dem Abitur 1980 nahm er ein Studium an der Hochschule für Fernsehen und Film (HFF) in München auf und drehte in den folgenden Jahren in der Wüste Australiens sowie in einem Goldgräbercamp im Urwald des Amazonas unter schwierigen Bedingungen seine ersten beiden Dokumentarfilme "Dead Heart" und "Auf der Suche nach El Dorado".
Mit seinem zweiten Spielfilm "Wodzeck", einer freien Adaption von Georg Büchners "Woyzeck", war er 1985 der jüngste Teilnehmer beim Wettbewerb des Moskauer Filmfestivals; Detlef Kügow wurde dort für die beste männliche Hauptrolle ausgezeichnet. Bis 1986 stellte er in Deutschland zwei weitere Dokumentarfilme fertig, darunter "Der Al Capone vom Donaumoos" mit dem bayrischen Ein- und Ausbrecherkönig Theo Berger, der hochdeutsch untertitelt wird, da der Bayerische Rundfunk eine Ausstrahlung ablehnt.
1987 wurde Oliver Herbrich Jury-Mitglied beim Hamburger Filmbüro sowie beim Dokumentarfilm-Festival München. Weitere Dreharbeiten für seine "Dritte Welt"-Filme führten ihn rund um den Globus. Sein letzter Spielfilm "Erdenschwer" thematisiert den Menschheitstraum vom Fliegen und gewann 1989 mehrere internationale Preise. Es folgten 1991 und 1993 zwei Kino-Dokumentationen, die er in Nepal und Irland realisierte: "Priester der Verdammten" und "Rules of the Road".