Jan Schütte
Jan Schütte, geboren am 26. Juni 1957 in Mannheim, ist bereits als Gymnasialschüler als Fotoreporter für die Sportteile verschiedener Tageszeitungen tätig. Nach dem Abitur studiert er Literatur, Philosophie und Kunstgeschichte in Tübingen, Zürich und Hamburg. Ab 1979 arbeitet er als Fernsehreporter für regionale TV-Sendungen.
Sein Debüt als Filmregisseur gibt Schütte 1982 mit der Kurzdokumentation "Ugge Bärtie – Bildhauer" über den gleichnamigen Künstler. Nach vier weiteren Kurz- und Langdokumentationen, die sich vor allem durch ihren detailgenauen Blick auf unterschiedlichste Lebenswelten auszeichnen, dreht Schütte mit "Drachenfutter" 1987 seinen ersten Spielfilm. Das Asylbewerber-Drama erhält hervorragende Kritiken und wird mit diversen Preisen ausgezeichnet, darunter der Prix Francois Truffaut und der Preis der deutschen Filmkritik.
Auch in seinen folgenden Spiel- und Dokumentarfilmen "Verloren in Amerika (1989), "Winckelmanns Reisen" (1990) und "Auf Wiedersehen, Amerika" (1993; Filmband in Silber), bei denen er am Drehbuch mit dem Schriftsteller Thomas Strittmatter arbeitet, erweist Schütte sich als präziser Porträtist eigenwilliger Charaktere und zeigt ein genaues Gespür für Milieus. Ebenso bei dem unaufgeregten Drama "Fette Welt" (2000), in dem Jürgen Vogel bravourös einen Obdachlosen verkörpert, der sich in eine 15-jährige Ausreißerin verliebt.
Im Jahr 2000 wird Schütte als "Artist in Residence" an das Dartmouth College in New Hampshire, USA berufen. Von 2005 bis 2006 ist er Visiting Professor an der Harvard University, Massachusetts, USA. Während dieser Zeit dreht Schuette zwei lange Kinofilme: "Abschied – Brechts letzter Sommer" (2002) und die jüdische Familiengeschichte "SuperTex" (2004).
Gemeinsam mit seinem Regisseurs-Kollegen Peter Sehr leitet Schütte seit 2001 den deutschen Zweig der gemeinsamen Masterclass junger europäischer Produzenten der Filmakademie Baden-Württemberg und der Pariser Filmhochschule Fémis.
Mit "Bis später, Max!" legt Schütte im Frühjahr 2009 seinen siebten abendfüllenden Spielfilm vor: Das literarische Road-Movie ist eine Langfilm-Version seines Kurzfilms "Old Love" aus dem Jahr 2001. In beiden Fassungen spielt Otto Tausig die Hauptrolle.
Seit September 2010 ist Jan Schütte Direktor der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (dffb).