Sebastian Bezzel
Sebastian Bezzel, geboren 1971 in Garmisch Partenkirchen, absolvierte eine Schauspielausbildung an der Bayerischen Theaterakademie in München und stand anschließend unter anderem am Münchner Residenztheater, dem Prinzregententheater und als Ensemblemitglied des Bayerischen Staatsschauspiels auf der Bühne. Sein Filmdebüt gab er 1996 mit einer Hauptrolle in Till Schauders Bankraub-Drama "Strong Shit". Regelmäßig steht Bezzel jedoch erst seit dem Jahr 2000 vor der Kamera, zunächst vor allem in romantisch-komödiantischen Fernsehfilmen wie Marco Serafinis "Du oder Keine" und TV-Serien wie "München 7" oder "Bloch".
Seit 2003 spielt Sebastian Bezzel als Kommissar Kai Perlmann die Hauptrolle in den "Tatort"-Filmen des SWR. Für seine Verkörperung eines Polizeihauptmeisters in der RTL-Krimiserie "Abschnitt 40" wurde er im Jahr 2004 für den Deutschen Fernsehpreis nominiert. Mit der Hauptrolle in der Wintersportkomödie "Schwere Jungs" kehrte Bezzel 2007 wieder auf die Kinoleinwand zurück, gefolgt von einem Part in Maggie Perens Ensemble-Komödie "Stellungswechsel".
Es folgte eine Hauptrolle in dem modernen Heimatfilm "Die Versöhnung" (TV, 2008) sowie tragende Nebenrollen unter anderem in Joseph Vilsmaiers skurriler Märchenverfilmung "Die Geschichte vom Brandner Kaspar" (2008), an der Seite von Franz Xaver Kroetz und Michael Herbig, und Ute Wielands Nachkriegsdrama "Die Rebellin" (TV, 2009). Unter Vilsmaiers Regie hatte Bezzel auch einen größeren Part als Bergsteiger Peter Scholz im Drama "Nanga Parbat" (2010). Ab 2009 gehört er mit Jule Ronstedt und Gisela Schneeberger zum Ensemble der bayerischen Komödienserie "Franzi". Seit 2011 sieht man ihn einer Hauptrolle der Anwaltsserie "Danni Lowinski".
Eine Kinohauptrolle spielte Bezzel schließlich wieder in "Vatertage - Opa über Nacht" (2012). Darin verkörpert er einen Lebenskünstler und Frauenhelden, der nicht schlecht staunt, als eines Tages seine Tochter mit ihrem Baby vor seiner Tür steht.
Nach einem Gastauftritt als charmanter Dozent in "Heute bin ich blond" (2013) spielte er in der bayerischen Krimikomödie "Dampfnudelblues" (2013), nach dem Roman von Rita Falk, erstmals den schlauen Provinzpolizisten Franz Eberhofer. Als Dorfpolizist der hoffnungslos vertrottelten Sorte sah man ihn in der schwarzhumorigen Provinzposse "Die Gruberin" (2013, TV). Weitere wichtige Fernsehrollen hatte Bezzel als Jugendliebe der Hauptfigur in dem romantischen Drama "Der Geruch von Erde" (2014) und als künftiger Ehemann einer frisch geschiedenen, von ihrem Ex-Mann aber noch umworbenen Frau in der Liebeskomödie "Immer wieder anders" (2014).
Für den Kinofilm "Winterkartoffelknödel" (2014) schlüpfte Bezzel dann erneut in die Rolle des sympathischen Provinzwachtmeisters Eberhofer, gefolgt von der Hauptrolle des König Wilbur in Uwe Jansons TV-Märchenverfilmung "Sechse kommen durch die ganze Welt" (2014). An der Seite von Hans Sigl und Heiko Pinkowski sah man ihn in einer Hauptrolle als Mitglied einer skurrilen Männer-WG in der TV-Komödie "Einer für alle, alles im Eimer" (2015). Außerdem spielte er in den Konstanzer "Tatort"-Folgen weiterhin den Hauptkommissar Kai Perlmann.
Auf der Kinoleiwand meldete sich Bezzel 2016 in der dritten Verfilmung eines "Eberhofer-Krimis" zurück: In "Schweinskopf al dente" spielte er einmal mehr die Paraderolle das sympathischen Polizisten Franz Eberhofer; der nächste Film der Reihe, "Grießnockerlaffäre", kam 2017 in die Kinos. Im August 2018 folgte bereits der nächste Teil mit dem Titel "Sauerkrautkoma". Im gleichen Monat gehörte Bezzel als alleinerziehender Vater zum großen Ensemble der Dating-Komödie "Safari – Match Me If You Can".
Fürs Fernsehen spielte er in der Komödie "Einmal Sohn, immer Sohn" (2018) den Sohn einer berühmten Frauenrechtlerin, auf den diese jedoch nur wenig stolz ist. Beim Filmfest Hamburg feierte im Herbst 2018 die TV-Komödie "Echte Bauern singen besser" Premiere, mit Bezzel in einer Doppelrolle: als gutmütiger Bauer, der als Double für einen haltlosen Rockstar einspringen soll.
2019 übernahm Bezzel in sechs Folgen der Daily Soap "Akte Lansing" eine Gastrolle als "hartgesottener Kommissar". Im Sommer des gleichen Jahres startete mit "Leberkäsjunkie" der sechste Eberhofer-Krimi in den Kinos.
In "Der Boandlkramer und die ewige Liebe" (2019, Start: 2021) spielte er einen Frauenheld und in "Lassie - Eine abenteuerliche Reise" (2020) den Vater des jungen Helden. In der Comedy-Serie "Da is' ja nix" bildete er mit Johanna Christine Gehlen ein ausgebufftes Hochstapler-Paar (Bezzel und Gehlen sind seit 2009 auch im realen Leben ein Paar).
2021 startete mit "Kaiserschmarrndrama" ein weiterer Eberhofer-Krimi, gefolgt von der bayerischen Provinzkomödie "Beckenrand Sheriff", mit Bezzel in einer Schurkenrolle als Baulöwe.
Dass Bezzel auch in ernsten Rollen reüssieren kann, bewies er in Daniel Harrichs investigativem Spielfilm "Bis zum letzten Tropfen" (2022, TV), der auf dem Konflikt um die Genehmigung eines dritten Brunnens zur Entnahme von Tiefengrundwasser für die Coca-Cola-Wassermarke ViO in Lüneburg basiert. Bezzel spielt darin den Bürgermeister, der die Grundwasserrechte seiner Provinzgemeinde an einen Großkonzern abgibt.
Mit "Guglhupfgeschwader" (2022) und "Rehragout-Rendezvous" (2023) kehrte er wieder in seine angestammte Rolle als Dorfpolizist Eberhofer zurück.