Connie Walther
Connie Walther, geboren am 17. September 1962 in Darmstadt, studierte nach dem Abitur Soziologie und Spanisch in Marburg, bevor sie eine Ausbildung zur Werbefotografin absolvierte. Erste Erfahrungen beim Film sammelte sie als Beleuchterin sowie als Produktions- und Regiassistentin, unter anderen bei Dominik Graf, Wolfgang Becker und Mark Schlichter. Anschließend studierte sie an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (dffb) das Fach Regie.
Mit dem Kurzfilm "Boersday Blues" (1992) gewann sie den Publikumspreis in Wuppertal und den ersten Preis beim Filmfestival Asynchron Berlin. Ihr Abschlussfilm "Das erste Mal", den sie 1996 mit Lavinia Wilson in der Hauptrolle drehte, erhielt den Preis für die beste Examensarbeit einer deutschen Filmakademie. Seitdem hat sie sich in unterschiedlichen Genres und Formaten erprobt, drehte Werbefilme sowie Spiel- und Dokumentarfilme fürs Fernsehen, unter anderem den Tatort "Offene Rechnung". Für "Hauptsache Leben" erhielt sie 1999 den Grimme-Preis.
Mit ihrem Kinodebüt "Wie Feuer und Flamme" (2001) über eine deutsch-deutsche Liebesgeschichte unter Jugendlichen feierte Connie Walther sowohl national wie international Erfolge. So wurde sie mit dem Deutschen Kamerapreis und dem Deutschen Drehbuchpreis ausgezeichnet. Nach weiteren Fernseh- und Kurzfilmen erregte sie erneut Aufmerksamkeit mit dem TV-Film "12 heißt: Ich liebe dich" (2007) über eine Liebesbeziehung zwischen einem Stasi-Verhörer und seinem Opfer. Für ihre Regieleistung erhielt sie 2008 den Deutschen Fernsehpreis.
Zeitgleich mit dem Kinostart ihres Films "Schattenwelt", einem Drama über die Folgen des RAF-Terrorismus, stellt Connie Walther im Juni 2009 beim Festival des deutschen Films in Ludwigshafen ihr neues Werk "Frau Böhm sagt Nein" mit Senta Berger vor. Für dieses Drama über eine Sachbearbeiterin, die korrupten Machenschaften ihrer Bosse auf die Spur kommt, wurde Walther mit dem Grimme-Preis und mit dem Ernst-Schneider-Preis ausgezeichnet.
Viel Kritikerlob gab es auch für "Zappelphilipp" (2012, TV), über den Umgang mit lebhaften Kindern im Schulunterricht, die angeblich eine Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) haben. Auch dieser Film erhielt eine Nominierung für den Grimme-Preis. Leichterer Stoff war die Komödie "Die Hochzeit meiner Eltern" (2016, TV), mit Senta Berger und Günther Maria Halmer in den Hauptrollen.
Fürs Kino entstand das experimentelle Drama "Die Rüden" (2019), das anhand eines Projekts, bei dem vier junge Gewaltstraftäter auf drei bedrohliche Hunde mit Maulkörben treffen, das Thema toxische Männlichkeit beleuchtet. Der Film feierte bei den Hofer Filmtagen 2019 Premiere und kam auf Grund der Corona-Pandemie erst Anfang 2021 in die Kinos.