Herbert Grönemeyer
Herbert Grönemeyer, geboren am 12. April 1956 in Göttingen, wuchs in Bochum auf und gründete im Alter von zwölf Jahren seine erste Band. Ab 1975 studierte er zunächst Musikwissenschaft und Jura, wurde jedoch 1976 Musikalischer Leiter des Bochumer Schauspielhauses, an dem er auch als Schauspieler tätig war. Mit Peter Zadek drehte er 1977 den TV-Film "Die Geisel" und trat 1978 in dessen Inszenierung von Shakespeares "Ein Wintermärchen" am Hamburger Schauspielhaus auf. Weitere TV-Rollen in "Uns reicht das nicht" (Regie: Jürgen Flimm, 1978) und "Daheim unter Fremden" (Regie: Peter Keglevic, 1979) folgten. Parallel dazu arbeitete er bis 1980 als Schauspieler und Musikalischer Leiter am Staatstheater in Stuttgart und am Kölner Schauspielhaus. 1979 erschien auch sein erstes Soloalbum "Grönemeyer".
Im vielfach ausgezeichneten Welterfolg "Das Boot" (1981) von Wolfgang Petersen spielte Grönemeyer seine wichtigste Filmrolle als Kriegsberichterstatter, der das U-Boot "U-96" auf Feindfahrt begleitet. Im Anschluss hatte er noch einen Leinwand-Auftritt in der Thomas-Mann-Verfilmung "Dr. Faustus" (1982) und spielte in Peter Schamonis "Frühlingssinfonie" (1983) die Hauptrolle des Komponisten Robert Schumann. Im Fernsehen sah man ihn in Bernhard Sinkels viel beachteter Mini-Serie "Väter und Söhne" (1986) sowie in den von Peter Beauvais inszenierten Fernsehspielen "Die ewigen Gefühle" (1984) und "Sommer in Lesmona" (1986), wobei er für letzteres auch die Musik schrieb und mit dem Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnet wurde. Nun wandte er sich immer stärker der Musik zu, und seinen ersten großen musikalischen Erfolg verzeichnete er mit der Single "Männer" aus dem Album "4630 Bochum" (1984). Seitdem ist er mit zahlreichen Gold- und Platin-Auszeichnungen einer der erfolgreichsten Musiker Deutschlands.
1998 starb einer seiner Brüder, im selben Jahr auch seine Frau, die Schauspielerin Anna Henkel, weshalb er sich für einige Zeit aus der Öffentlichkeit zurückzog. Die Plattenproduktion "Mensch" bescherte ihm 2002 ein fulminantes Comeback, woraufhin ihn der amerikanische Theaterregisseur Robert Wilson zurück ans Theater holte: Grönemeyer vertonte Georg Büchners Komödie "Leonce und Lena", die 2003 mit großem Erfolg Premiere am Berliner Ensemble hatte. 2006 schrieb er für die Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland die offizielle Hymne "Zeit, dass sich was dreht".
Ab 2007 hatte Herbert Grönemeyer wieder sporadische Auftritte als Schauspieler, so war er in kleinen Rollen in der Musikerbiografie "Control" (2007) und dem Thriller "A Most Wanted Man" (2014) zu sehen, beide inszeniert von Anton Corbijn. Für "A Most Wanted Man" sowie zuvor "The American" (2010) komponierte Grönemeyer auch die Musik.
Herbert Grönemeyer wurde bereits 1999 mit einem Millenium Award und der Goldenen Kamera für seinen Beitrag zur deutschen Rockmusik und für seine filmischen Leistungen ausgezeichnet. Zu seinen weiteren Auszeichnungen zählen zahlreiche Echo-Musikpreise, mehrere "Comet" sowie der World Music Award.