Maria Köpf
Maria Köpf, geboren am 14. Mai 1962 in München, studierte amerikanische Literatur sowie Film- und Theaterwissenschaften in Berlin und New York. Gemeinsam mit Stefan Arndt war sie auch als Programmiererin und Leiterin des legendären Berliner Programmkinos "Sputnik" tätig. Von 1995 bis Mai 2006 arbeitete sie für X Filme Creative Pool, seit 2000 als Co-Geschäftsführerin. 1997 begann ihre Zusammenarbeit mit Tom Tykwer, zunächst als Herstellungsleiterin bei "Winterschläfer" und "Lola rennt", später als seine Produzentin bei "Der Krieger und die Kaiserin", "Heaven" und dem Kurzfilm "True".
Darüber hinaus produzierte Maria Köpf unter anderem "Paul is Dead", das vielfach ausgezeichnete Debüt von Hendrik Handloegten, sowie dessen Kinoerstling "Liegen lernen" sowie das 2002 für einen Deutschen Filmpreis nominierte Ost-West-Jugenddrama "Wie Feuer und Flamme" von Connie Walther. Zu den großen Erfolgen ihrer Produzentinnenkarriere zählen außerdem das in 2004 Locarno mit dem "Silbernen Leoparden" ausgezeichnete Kinodebüt von Ayse Polat, "En Garde", und die erste deutsch-irakische Koproduktion "Underexposure" von Oday Rasheed.
Gemeinsam mit Tom Tykwer produzierte Köpf im Jar 2006 Sebastian Schippers Buddy-Komödie "Ein Freund von mir" mit Daniel Brühl und Jürgen Vogel in den Hauptrollen. Die von ihr produzierte Verfilmung von Holly-Jane Rahlens "Max Minsky und ich" (Regie: Anna Justice) kam 2007 in die Kinos.
Ebenfalls 2007 folgte die Gründung der ZENTROPA Entertainments Berlin GmbH, einer Tochtergesellschaft der dänischen Zentropa Produktionsfirma von Lars von Trier und Peter Aalbæk Jensen, die Maria Köpf als Geschäftsführerin leitete. Die erste internationale Koproduktion (Schweden/Deutschland/Dänemark) war Lukas Moodyssons "Mammoth", der auf der Berlinale 2009 Premiere feierte; es folgte die schwedisch-deutsche Koproduktion "Allt Flyter" ("Männer im Wasser") von Måns Herngren. Als Koproduzentin fungierte Köpf auch bei Hans-Christian Schmids Drama "Sturm", der ebenfalls im Wettbewerb der Berlinale 2009 uraufgeführt wurde und mehrere Preise erhielt. Auch beim Deutschen Filmpreis wurde "Sturm" mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit der Lola in Silber als Bester Spielfilm.
Danach produzierte Maria Köpf Hendrik Handloegtens "Das Fenster zum Sommer" mit Nina Hoss und Fritzi Haberlandt, der 2011 in die Kinos kam und sehr positive Kritiken sowie mehrere Nominierungen zum Deutschen Filmpreis erhielt. Fürs Fernsehen produzierte sie Sylke Enders' Beziehungsdrama "Du bist dran" (2013) mit Lars Eidinger und Ursina Lardi in den Hauptrollen. Zu ihren weiteren Co-Produktionen bei der Zentropa gehörten die Kriminalroman-Verfilmungen "Erbarmen" (2013), "Schändung" (2014) und "Erlösung" (2015/2016) über die Fälle des dänischen Ermittlers Carl Mørck.
Ende 2015 verließ Köpf die Zentropa, um im Januar 2016 die Stelle als Geschäftsführerin der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein (FFHSH) anzutreten. Wahrend ihrer Amtszeit war die FFHSH an preisgekrönten Erfolgsfilmen wie "Aus dem Nichts" (2017), "3 Tage in Quiberon" (2018) und "Systemsprenger" (2019) beteiligt – umd nur ein paar wenige zu nennen. Auch Katja Benraths Kurzfilm "Watu Wote", der 2017 den Studenten-Oscar gewann, wurde unter ihrer Ägide gefördert.
Im Mai 2018 gab Köpf bekannt, dass sie ihren bis Ende März 2019 laufenden Vertrag bei der FFHSH nicht verlängern werde. Stattdessen wechselte sie zur Deutschen Filmakademie: Zum 1. April 2019 wurde sie dort neben der seit 2011 amtierenden Anne Leppin Ko-Geschäftsführerin, womit die Akademie wieder zu einer Doppelspitze zurückkehrte.