Aus aktuellem Anlass: Iris Berben, die Präsidentin der Deutschen Filmakademie, appelliert an die Mitglieder des Europäischen Parlaments, sich für ein starkes Urheberrecht einzusetzen.
Im Herbst 2016 hat die EU-Kommission einen Vorschlag für ein Urheberrecht im digitalen Binnenmarkt veröffentlicht. Seit dieser Zeit wurde im Europäischen Parlament heftig um Änderungen und Ergänzungen des Vorschlags der EU-Kommission gerungen. Am 20. Juni 2018 hat der federführende Rechtsausschuss des Europäischen Parlaments endlich seine Änderungs- und Kompromissvorschläge mit klarer Mehrheit beschlossen. Die erreichten Kompromisse, die die Rechte der Urheber und Kreativen stärken würden, werden nun erneut durch die Beschwörung von Untergangsszenarien sowie durch gezielte Desinformationskampagnen im Interesse global agierender Internetunternehmen grundsätzlich in Frage gestellt. Deshalb soll am Donnerstag (5. Juli 2018) im EU-Parlament darüber abgestimmt werden, ob das dem Rechtsausschuss bereits erteilte Mandat für Verhandlungen mit der EU-Kommission und dem Rat widerrufen wird, und dadurch die für Urheber und Künstler wesentlichen Regelungen entkräftet werden. Hierzu erklärt die Präsidentin der Deutschen Filmakademie Iris Berben:
"Wir sind immer wieder verwundert, mit welcher Intensität die Debatte um das Urheberrecht geführt wird. Das Urheberrecht ermöglicht es uns Urhebern und Künstlern von unserer Kreativität leben zu können. Nun wird am Donnerstag im Europäischen Parlament über eine Anpassung des Urheberrechts im digitalen Binnenmarkt abgestimmt. Sie wird die digitale Nutzung von Filmen, Musik und Bücher für unser Publikum vereinfachen. Im Gegenzug sollen nicht die Verbraucher, sondern die großen Plattformen uns etwas von ihren Milliardengewinnen abgeben. Und schon wird von den globalen Internetunternehmen das Ende des Internets propagiert und wir als Zensoren beschimpft. Dabei sind wir es, die die Film-, Kunst-, Presse- und Meinungsfreiheit mit jedem unserer Werke gewährleisten und verteidigen. Wir brauchen die Modernisierung des EU-Urheberrechts! Darum möchte ich die Parlamentarier*innen in Straßburg eindringlich bitten, sich für die Zukunft einer vielfältigen, wirtschaftlich starken europäischen Kultur- und Medienlandschaft zu entscheiden."
Quelle: www.deutsche-filmakademie.de