Am heutigen Abend wird das 36. Filmfest München mit dem Eröffnungsfilm "Mackie Messer – Brechts Dreigroschenfilm" von Joachim A. Lang und einer anschließenden feierlichen Gala eingeläutet.
Auf dem roten Teppich im Mathäser Filmpalast werden neben Regisseur Joachim A. Lang auch Lars Eidinger, Tobias Moretti, Hannah Herzsprung, Joachim Król, Claudia Michelsen, Britta Hammelstein, Robert Stadlober, Peri Baumeister und Godehard Giese erwartet.
"Mackie Messer – Brechts Dreigroschenfilm" ist eine von 16 Weltpremieren in der Reihe Neues Deutsches Kino, das sich auch in diesem Jahr so abwechslungsreich wie radikal zeigt.
Insgesamt stammen die Filme im Programm des 36. Filmfest München aus 43 Ländern und stellen damit einen Querschnitt des zeitgenössischen Filmschaffens rund um den Globus dar. Obgleich die Herkunft der einzelnen Filme bei der Auswahl keine Rolle spielt, kristallisieren sich in diesem Jahr dennoch einige Länderschwerpunkte heraus.
So präsentiert das Filmfest München in diesem Jahr vier chinesische Filme in Anwesenheit der Regisseure, unter anderem des Regiemeisters Jia Zhang-Ke. Höhepunkt und "Center Piece" ist dessen "Asche ist reines Weiß" (deutscher Kinostart: 6.12.2018). Mit seinem meisterlichen Werk unterstreicht Jia Zhang-Ke seinen Status als Chronist seines Landes, indem er sich mit den (gesellschaftlichen) Folgen des chinesischen Turbokapitalismus auseinandersetzt.
Der thematische wie geografische Brückenschlag aus dem fernen Osten zum hohen Norden gelingt dem Dänen Mads Brügger mit "The Saint Bernard Syndicate" aus der Reihe International Independents. Darin wittern zwei inkompetente dänische Geschäftsmänner in China das große Geld. Gleich drei skandinavische Filme sind in diesem Jahr in der Wettbewerbsreihe CineVision vertreten.
Zum 100. Geburtstag von Ingmar Bergman zeigt das Filmfest den Dokumentarfilm "Bergman – A Year in a Life" von Jane Magnusson sowie Bergmans "Aus dem Leben der Marionetten".
Das italienische Kino ist, auch dank der bewährten Unterstützung von Luce Cinecittà, auf dem 36. Filmfest München mit einem starken Line-Up vertreten: Der Schwerpunkt liegt auf zwei Powerfrauen des italienischen Films, den Schwestern Alba und Alice Rohrwacher sowie auf der italienischen Metropole und Filmstadt Neapel. Die Schauspielerin Alba Rohrwacher wird gleich in zwei Filmen zu sehen sein: In "Troppa grazia" (Regie: Gianni Zanasi) sowie in "Glücklich wie Lazzaro", dem neuen Werk ihrer Schwester, Alice Rohrwacher, die für den Film in Cannes den Preis für das beste Drehbuch gewann. Mit Fokus auf Neapel präsentiert das Filmfest die mysteriöse Liebesgeschichte "Napoli velata" von Ferzan Ozpetek und das Mafia-Musical "Ammore e malavita" der Manetti Brothers.
Besonders im Zentrum steht auch das Filmland Argentinien, das in den letzten zwei Jahrzehnten eine beispiellose Explosion erlebte und inzwischen jährlich mehr als 200 Langfilme produziert. Am Anfang dieser Entwicklung stand die Regisseurin Lucrecia Martel, der das 36. Filmfest München eine Retrospektive widmet. Durch ihr Debüt "Der Morast" (2001), das eine Großbürgerfamilie auf ihrem verfallenden Landsitz porträtiert, wurde für eine ganze Generation stilprägend.
Quelle und das ganze Programm: www.filmfest-muenchen.de