Samuel Koch
Samuel Koch wurde am 28. September 1987 in Neuwied geboren. Während seines Wehrdienstes bei der Bundeswehr arbeitete er als Redakteur in der PR-Abteilung der deutsch-französischen Brigade. Daneben war er seit seiner Kindheit als Kunstturner sportlich aktiv und nahm an zahlreichen Wettkämpfen teil. Am 4. Dezember 2010 war Koch als Wettkandidat in der ZDF-Sendung "Wetten, dass..?" zu Gast: Im Rahmen seiner Wette sprang er mit Sprungstiefeln im Vorwärtssalto über mehrere Fahrzeuge. Dabei stürzte er und verletzte sich so schwer, dass er eine Tetraplegie erlitt, eine Form der Querschnittlähmung, bei der alle vier Gliedmaßen betroffen sind.
Trotzdem hielt Koch an seinem Berufswunsch Schauspieler fest. Bereits vor seinem Unfall hatte er bei Achim von Borries' Kinofilm "4 Tage im Mai" (DE/RU/UA, Start: September 2011) als Regieassistent gearbeitet und eine kleine Rolle als Soldat gespielt. Im Oktober 2010 hatte er ein Schauspielstudium an der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover begonnen, dass er auch nach dem Unfall weiterführte. Im Frühjahr 2012 erschien sein autobiografischer Bestseller "Zwei Leben", für den er den Medienpreis "Goldener Kompass" erhielt.
Nach dem erfolgreichen Studienabschluss im Sommer 2014 (in seiner Abschlussarbeit befasste er sich mit dem Thema "Behinderung auf der Bühne") wurde Koch festes Ensemblemitglied am Staatstheater Darmstadt.
Ebenfalls 2014 sah man ihn in einer wiederkehrenden Nebenrolle in der Daily-Soap "Sturm der Liebe" und in einer kleineren Rolle in Til Schweigers viel gelobtem Kinofilm "Honig im Kopf" mit Dieter Hallervorden. 2015 erschien seine zweites Buch "Rolle vorwärts". Am Staatstheater Darmstadt hatte Koch Haupt- und Nebenrollen unter anderem in Inszenierungen von Kleists "Prinz Friedrich von Homburg" (2014/15), Schillers "Die Räuber" (2015) und Goethes "Faust" (2016). Daneben ging (und geht) Koch gemeinsam mit dem Liedermacher Samuel Harfst mit Konzertlesungen auf Tournee.
Seine erste Kinohauptrolle spielte Samuel Koch in "Draußen in meinem Kopf" (2018), über die ungewöhnliche und enge Beziehung zwischen einem jungen Pfleger und einem an Muskelschwund leidenden jungen Mann. Beim Filmfestival Max Ophüls Preis erhielt der Film den Preis der Jugendjury. Im April 2018 startete "Draußen in meinem Kopf" in den deutschen Kinos.