In Berlin ist am heutigen Abend zum 30. Mal der Europäische Filmpreis verliehen worden. Zum Besten Europäischen Film wählten die Akademie-Mitglieder Ruben Östlunds "The Square". Den Publikumspreis erhielt Maria Schraders "Vor der Morgenröte – Stefan Zweig in Amerika".
"The Square", eine schwedisch-deutsch-französisch-dänische Koproduktion dreht sich um einen erfolgreichen Kurator, der infolge eines scheinbar harmlosen Vorfalls zunehmend mit den Widersprüchen zwischen seinen moralischen Werten und seinem eigentlichen Handeln konfrontiert wird. Die grotesk-bissige Satire erhielt noch fünf weitere Auszeichnungen: Ruben Östlund wurde als Bester Regisseur und Drehbuchautor geehrt, Claes Bang als Bester Darsteller und Josefin Åsberg für das Beste Szenenbild. Ferner erhielt der Film den Preis für die Beste Europäische Komödie.
Der als Beste Europäische Komödie nominierte "Willkommen bei den Hartmanns" ging leer aus, ebenso wie Paula Beer und Josef Hader, die für ihre schauspielerischen Leistungen in "Frantz" und "Vor der Morgenröte - Stefan Zweig in Amerika" respektive nominiert gewesen waren.
In der Kategorie "European Discovery" wurde das britische Drama "Lady Macbeth" mit dem Prix Fipresci ausgezeichnet. Zum Besten Europäischen Dokumentarfilm wurde "Communion" ("Komunia", Polen) gekürt, zum Besten Europäischen Animationsfilm die britisch-polnische Koproduktion "Loving Vincent" – der weltweit erste ausschließlich aus Gemälden bestehende Animationsfilm. Den Preis für den Besten Kurzfilm erhielt "Timecode" (Spanien).
Als Beste Darstellerin wurde Alexandra Borbély für ihre schauspielerische Leistung in "On Body and Soul" ausgezeichnet. Die ungarische Produktion hatte in diesem Jahr schon den Goldenen Bären der Berliner Filmfestspiele gewonnen.
Mit dem Europäischen Kamerapreis – Prix Carlo di Palma - wurde in diesem Jahr Michail Kričman für "Loveless" (Russland/Belgien/Deutschland/Frankreich) geehrt. Der Preis für den Besten Schnitt ging an Robin Campillo, der auch für Regie und Drehbuch der französischen Produktion "BPM (Beats Per Minute)" ("120 Battements par minute") verantwortlich zeichnete. Katarzyna Lewinska gewann mit ihrem Szenenbild für "Pokot" ("Die Spur", Polen/Deutschland/Schweden/Tschechien), Leendert Van Nimwegen wurde als Bester Maskenbildner für "Brimstone" ausgezeichnet. Der Preis für die Beste Filmmusik ging an Evgueni & Sacha Galpérine für "Loveless" (Russland/Frankreich/Belgien/Deutschland), während Oriol Tarragó für den Besten Ton für "A Monster Calls" ("Sieben Minuten nach Mitternacht") geehrt wurde.
Wie schon im Vorfeld bekannt gegeben worden war, zeichnete die Europäische Filmakademie den russischen Filmemacher Aleksandr Sokurov mit dem Ehrenpreis für sein Lebenswerk aus, während die französisch-US-amerikanische Schauspielerin und Regisseurin Julie Delpy für die Beste Europäische Leistung im Weltkino prämiert wurde. Der Europäische Koproduzentenpreis – "Prix EURIMAGES" ging an Cédomir Kolar.
Quelle: www.europeanfilmacademy.org