Susanne Kim
Susanne Kim wurde in Dresden in der damaligen DDR geboren. Als Kind lebte sie mit ihren Eltern eine Weile in Syrien; schließlich flüchtete die Familie über Ungarn nach Österreich und kam von dort in den Westen Deutschlands. Nach dem Abitur im bayerischen Neumarkt studierte Kim bis 2003 Journalistik und Politikwissenschaften in Leipzig. Parallel dazu besuchte sie 2001/2002 das European Film College in Dänemark. Ihr erster eigener Kurz-Dokumentarfilm "Zusammengebacken" (2003) lief auf mehreren internationalen Festivals. Anschließend begann sie mit der Arbeit an ihrem Langzeitprojekt "Auf Reisen mit Frau Berge", ein noch andauerndes "work in progress".
In den kommenden Jahren absolvierte sie mehrere Praktika im Medienbereich, unter anderem bei der deutsch-jüdischen Emigrantenzeitung Aufbau in New York und beim Magazin der Süddeutschen Zeitung. 2005 nahm sie am Berlinale Talent Campus teil und 2007 am Nachwuchsprogramm TP2 in Erfurt. Dort entwickelte sie die Idee zu "White Box", ihrem ersten langen Dokumentarfilm. Darin porträtierte sie Empfänger von Arbeitslosengeld II (Hartv IV) in der Stadt Löbau, in deren Wohnungen ein Zimmer verschlossen wurde, um es unbenutzbar zu machen, da nach deutscher Gesetzgebung Hartz-IV-Empfängern nur eine bestimmte Quadratmeteranzahl an Wohnraum zusteht. "White Box" wurde 2010 beim Leipziger Dokumentarfilm Festival uraufgeführt und startete 2011 in den Kinos.
Ebenfalls 2011 nahm Susanne Kim an der Professional Media Master Class in Halle teil, wo ihr Kurzfilm "Die Bande" (2011) entstand, der ebenfalls im Programm von DOK Leipzig gezeigt wurde. Mit "Trockenschwimmen" (2016), über Senioren, die trotz ihres Alters noch schwimmen lernen möchten, realisierte sie ihren zweiten langen Dokumentarfilm. Auch dieser wurde vor einem Kinostart bei DOK Leipzig uraufgeführt.
2019 begann Kim mit der Arbeit an "Meine Wunderkammern", einem hybriden Projekt, bestehend aus einem langen Dokumentarfilm und einer VR-Experience, das sie zusammen mit und für Kinder entwickelte. Darin werden mehrere Kinder porträtiert, die sich auf unterschiedliche Weise den Forderungen der modernen Leistungsgesellschaft entziehen. "Meine Wunderkammern" feierte im November beim International Documentary Film Festival Amsterdam im Wettbewerb Kids&Docs Weltpremiere. Weitere Festivalaufführungen, etwa beim Münchner Kinderfilmfest 2021, folgten. Im November 2021 startete "Meine Wunderkammern" regulär in den Kinos.