Unter dem Vorsitz von Regisseur Darren Aronofsky entscheidet die Internationale Jury über die Vergabe des Goldenen und der Silbernen Bären im Wettbewerb der Berlinale 2015.
Die weiteren Jury-Mitglieder sind Daniel Brühl, Bong Joon-ho, Martha De Laurentiis, Claudia Llosa, Audrey Tautou und Matthew Weiner.
Darren Aronofsky, Jury-Präsident, USA
Darren Aronofsky, in Brooklyn geboren und aufgewachsen, gab 1998 sein Regiedebüt mit "π – System im Chaos", wofür er den Preis für die beste Regie beim Sundance Festival sowie einen Independent Spirit Award für das beste Drehbuch gewann. Der Oscar-nominierte Nachfolger "Requiem for a Dream" feierte 2000 beim Filmfestival in Cannes Premiere, sein Kultfilm "The Fountain" 2006 beim Filmfestival in Venedig. Den Goldenen Löwen von Venedig erhielt der Amerikaner 2008 für "The Wrestler", mit dem Hollywoodstar Mickey Rourke ein fulminantes Comeback feierte. "Black Swan" mit Natalie Portman bescherte Aronofsky 2011 nicht nur seine erste Oscar-Nominierung für die beste Regie, sondern auch Nominierungen für den Golden Globe, den BAFTA und die Directors Guild of America. Zuletzt brachte er 2014 das bildgewaltige Epos "Noah" mit Russell Crowe in die Kinos.
Daniel Brühl, Deutschland
Daniel Brühl gehört zu den deutschen Stars, die zugleich auch eine erfolgreiche internationale Karriere aufgebaut haben. Nachdem er 2002 für "Das weiße Rauschen", "Vaya con Dios" und "Nichts bereuen" mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet wurde, feierte er im Jahr darauf seinen Durchbruch mit "Good Bye, Lenin!", der im Wettbewerb der Berlinale lief. Für die Rolle erhielt er neben einem weiteren Deutschen Filmpreis auch den Europäischen Filmpreis. Internationale Rollen hatte er u.a. in Anton Corbijns "A Most Wanted Man", Quentin Tarantinos "Inglourious Basterds", Bill Condons "Inside Wikileaks – Die fünfte Gewalt" und Michael Winterbottoms "Die Augen des Engels". Zuletzt wurde Brühl nach zahlreichen Produktionen in Deutschland, Spanien, Frankreich oder den USA für Ron Howards "Rush – Alles für den Sieg" u.a. für den Golden Globe nominiert. Seine jüngste Rolle war an der Seite von Helen Mirren in Simon Curtis‘ "Woman in Gold".
Bong Joon-ho, Südkorea
Der 1969 im koreanischen Seoul geborene Bong Joon-ho studierte zunächst Soziologie, bevor er die Korean Academy of Film Arts (KAFA) absolvierte. Anfangs arbeitete er als Drehbuchautor und Regieassistent, während er parallel zahlreiche Kurzfilme inszenierte. Sein Langfilmdebüt "Hunde, die bellen, beißen nicht" kam 2000 in die Kinos. Für "Memories of Murder" wurde er anschließend unter anderem beim Filmfestival in San Sebastián mit mehreren Preisen ausgezeichnet. 2006 wurde "The Host" nach seiner Weltpremiere in der Quinzaine des Réalisateurs in Cannes zum besucherstärksten Film Südkoreas aller Zeiten. Mit "Mother" wurde Bong Joon-ho erneut zum Festival nach Cannes eingeladen, dieses Mal in die Reihe Un Certain Regard. Sein englischsprachiges Debüt "Snowpiercer" mit Chris Evans, Tilda Swinton und John Hurt lief 2014 im Forum der Berlinale.
Martha De Laurentiis, USA
Gemeinsam mit ihrem Ehemann Dino gründete Martha De Laurentiis 1980 ihre heute unter dem Namen De Laurentiis Company bekannte Produktionsfirma. Seither zeichnete sie für die Produktion von über 40 Spielfilmen und Fernsehserien verantwortlich, darunter Stephen Kings Regiedebüt "Rhea M – Es begann ohne Warnung", "Das Schlafzimmerfenster" von Curtis Hanson, Michael Ciminos "24 Stunden in seiner Gewalt", "Breakdown" und "U-571" von Jonathan Mostow oder Brett Ratners "Roter Drache". Die von ihr produzierte Bestseller-Adaption "Hannibal" von Ridley Scott lief 2001 außer Konkurrenz im Wettbewerb der Berlinale. Als Executive Producer ist sie auch an der gleichnamigen Serie mit Mads Mikkelsen beteiligt, deren dritte Staffel 2015 in den USA anläuft. Über letztere sprach De Laurentiis auch 2014 als Gast der Berlinale Talents.
Claudia Llosa, Peru
Die in Peru geborene Claudia Llosa studierte zunächst Kommunikationswissenschaften in Lima und anschließend Drehbuch an der Escuela TAI in Madrid. Ihre Karriere begann sie mit Werbearbeiten, bevor sie schließlich ihre eigene Produktionsfirma gründete. Ihren ersten Spielfilm "Madeinusa" brachte sie 2006 ins Kino. Drei Jahre später wurde sie mit dem vom World Cinema Fund geförderten Film "La teta asustada" ("Eine Perle Ewigkeit") in den Wettbewerb der Berlinale eingeladen und dort mit dem Goldenen Bären sowie dem FIPRESCI-Preis ausgezeichnet. Darüber hinaus wurde der Film als bester fremdsprachiger Film für den Oscar nominiert. 2012 war sie mit dem Kurzfilm "Loxoro" zu Gast im Programm der Berlinale Shorts und gewann den Teddy Award. Ihr englischsprachiges Debüt "Aloft" mit Jennifer Connelly, Mélanie Laurent und Cillian Murphy nahm 2014 am Berlinale-Wettbewerb teil und wurde 2015 im Sundance Spotlight gezeigt.
Audrey Tautou, Frankreich
Gleich für ihre erste Kinorolle in der Komödie "Schöne Venus" wurde Audrey Tautou für den französischen Filmpreis César ausgezeichnet. Der weltweite Durchbruch gelang ihr in der Titelrolle von Jean-Pierre Jeunets "Die fabelhafte Welt der Amélie", für den sie 2001 eine Nominierung für den Europäischen Filmpreis sowie 2002 Nominierungen für den César und den BAFTA erhielt. Zu ihren weiteren Filmen gehören neben Cédric Klapischs erfolgreicher "L’auberge espagnole"-Trilogie, "Not on the Lips" von Alain Resnais, Salvadoris "Liebe um jeden Preis" oder "Coco Chanel – Der Beginn einer Leidenschaft" auch internationale Produktionen wie "The Da Vinci Code – Sakrileg" oder "Kleine schmutzige Tricks" von Stephen Frears. Zuletzt drehte die Französin unter anderem mit Claude Miller ("Thérèse") und Michel Gondry ("Der Schaum der Tage").
Matthew Weiner, USA
Seit 2007 verantwortet Matthew Weiner als Creator, Executive Producer und Autor die erfolgreiche und von der Kritik gefeierte Serie "Mad Men", die aktuell mit ihrer siebten und letzten Staffel im US-Fernsehen ausgestrahlt wird. Bislang wurde er für seine Arbeit an der Serie mit neun Emmys, zwei BAFTAS, drei Golden Globes, mehreren Preisen der Writers Guild of America sowie zahlreichen weiteren Ehrungen ausgezeichnet. Regelmäßig steht Weiner für die Serie auch als Regisseur hinter der Kamera und wurde dafür bereits zweimal für den Directors Guild of America Award nominiert. 2013 feierte sein Spielfilmdebüt "Are Your Here" mit Owen Wilson und Amy Poehler Premiere beim Toronto International Film Festival. Als Drehbuchautor war der US-Amerikaner außerdem an Fernsehserien wie "Becker", "The Naked Truth" oder "The Sopranos" beteiligt. Für letztere zeichnete er außerdem als Executive Producer verantwortlich.
Die Internationale Jury vergibt folgende Preise:
Goldener Bär für den Besten Film (für den Produzenten)
Silberner Bär Großer Preis der Jury
Silberner Bär Alfred-Bauer-Preis für einen Spielfilm, der neue Perspektiven eröffnet
Silberner Bär für die Beste Regie
Silberner Bär für die Beste Darstellerin
Silberner Bär für den Besten Darsteller
Silberner Bär für das Beste Drehbuch
Silberner Bär für eine Herausragende Künstlerische Leistung aus den Kategorien Kamera, Schnitt, Musik, Kostüm oder Set-Design
Quelle: www.berlinale.de