Pia Lenz
Pia Lenz wurde 1986 in Herne geboren. Sie studierte in Dortmund und Columbia, USA, bevor sie einen Master an der Hamburg Media School absolvierte. Als freie Mitarbeiterin war sie unter anderem für die Westdeutsche Allgemeine Zeitung, Spiegel Online und den NDR tätig. Später volontierte Lenz beim Norddeutschen Rundfunk, wo sie gemeinsam mit Christian v. Brockhausen auch ihren ersten Dokumentarfilm "Hudekamp- Ein Heimatfilm" realisierte. Darin porträtieren die Filmemacher den Alltag in der berüchtigten Lübecker Hochhaussiedlung Hudekamp. Der Film lief auf dem DOK.fest München und bei der Hamburger Dokumentarfilmwoche 2013 und erhielt den Deutschen Fernsehpreis als Bester Dokumentarfilm sowie den Deutschen Sozialpreis der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege.
Als Regisseurin und Autorin für Kino und TV befasste Lenz sich immer wieder auch mit dem Themenfeld Flucht und Migration. So etwa in der halbstündigen Reportage "Mujib –Ohne Eltern auf der Flucht" (2015), über einen 13-jährigen Afghanen, der von den Taliban wider Willen als Selbstmordattentäter ausgewählt wurde und daraufhin alleine nach Deutschland flüchtete.
Ein ähnliches Thema hatte Lenz' erster abendfüllender Kino-Dokumentarfilm "Alles gut" (2016): Dafür begleitete sie ein Jahr lang zwei Kinder aus Flüchtlingsfamilien und dokumentierte die Versuche der Familien, sich in der neuen Heimat zurechtzufinden. "Alles gut" feierte Ende 2016 bei den Nordischen Filmtagen Lübeck Premiere und kam im März 2017 bundesweit in die Kinos. Der Film erhielt eine Nominierung für den Preis der deutschen Filmkritik und wurde mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet.
Ihr folgender Kino-Dokumentarfilm "Für immer" ergründet eine jahrzehntelange Liebe und die Frage, was am Lebensende wirklich zählt. Er wurde im Mai 2023 beim DOK.fest München uraufgeführt; der Kinostart erfolgte im November 2023.